Die beiden Passagier- und Frachtfähren von P&O Ferries sollen ab 2023 mit einem umweltfreundlichen Antriebssystem auf dem Ärmelkanal eingesetzt werden (Illustration: ABB)

230 m-RoPaxfähren erhalten Batterie-Hybrid-Antrieb

Auf der chinesischen Werft Guangzhou Shipyard International entstehen derzeit zwei 230 m-Passagier- und Frachtfähren für P&O Ferries. Die britische Fährgesellschaft will die Neubauten mit Batterie-Hybrid-Antrieb ab 2023 auf der Route zwischen Dover und Calais einsetzen. ABB stellt für die beiden Fähren elektrische, digitale und vernetzte Lösungen bereit, darunter Azipod-Antriebe und Energiespeicher.

Die hybride Antriebslösung, die ihre elektrische Energie aus 8,8 MWh-Batterien und Dieselgeneratoren bezieht, soll den Kraftstoffverbrauch um 40 Prozent senken. Die Batterien liefern dabei die gesamte Energie für das Manövrieren und den Aufenthalt im Hafen.

Die 230 m langen Schiffe werden jeweils mit vier Azipod-Antriebseinheiten mit einer Leistung von je 7,5 MW ausgestattet. Darüber hinaus wurde ABB mit der Zulieferung von Lösungen für die Bereiche Energie und Antrieb, Automatisierung und Energiemanagement beauftragt. Das Power and Energy Management System (PEMS) von ABB ist eng in das elektrische System integriert und gewährleistet Herstellerangaben zufolge eine optimale Nutzung aller Energieressourcen des Schiffes, indem es den Informationsfluss zwischen den Bordsystemen verbessert. Die doppelseitige Ausführung mit je zwei Azipod-Einheiten und einer Brücke an jedem Ende der Fähren sorgen dafür, dass im Hafen kein Wendemanöver erforderlich ist. Der Kapitän und die leitenden Offiziere wechseln lediglich auf die gegenüberliegende Brücke und sparen damit jeweils sieben Minuten Fahrzeit und eine Tonne Treibstoff ein – ein Sechstel dessen, was auf der 34 km langen Überfahrt verbraucht wird.

Schiffbau
Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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