Deutsch-dänischer Offshore-Hub in der Ostsee geplant

Kontrollgang auf einer Plattform in der Ostsee: Von dort aus transportiert 50Hertz Offshore-Windstrom an Land (Foto: 50Hertz)

Die beiden Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz (Deutschland) und Energinet (Dänemark) wollen bis 2030 gemeinsam den Offshore-Hub „Bornholm Energy Island“ realisieren. Der Kooperationsvertrag zum Bau eines hybriden Interkonnektors zwischen den beiden Ländern wurde kürzlich von Stefan Kapferer, Vorsitzender der Geschäftsführung 50Hertz, und Thomas Egebo, CEO Energinet, unterzeichnet. Der Energy Hub auf Bornholm sieht die Möglichkeit weiterer Ausbaustufen vor und soll die Basis für ein Offshore-Stromnetz in der Ostsee bilden.

Die Vereinbarung enthält mehrere Komponenten. Kernstück in der ersten Phase ist eine über 400 km lange Gleichstromverbindung zwischen Deutschland und Dänemark. Sie wird von Bornholm aus Richtung Westen zur dänischen Insel Seeland führen und Richtung Südwesten nach Deutschland zur Küste von Mecklenburg-Vorpommern. Über diese Verbindung soll u.a. Strom transportiert werden, der in Windparks mit einer Kapazität von 2000 MW vor der Küste von Bornholm in dänischen Gewässern erzeugt wird. Daneben steht die Übertragungskapazität für den grenzüberschreitenden Stromhandel zur Verfügung.

Konverter, Umspannwerke und ein Terminal zur Verteilung des Stroms werden nicht auf einer künstlichen Insel, sondern auf Bornholm selbst errichtet. Daran können sich perspektivisch weitere Netzbetreiber aus dem Ostseeraum anschließen. Ebenfalls könnten in dieses Terminal weitere Anlagen zur Stromerzeugung und zur Stromumwandlung, zum Beispiel in grünen Wasserstoff, eingebunden werden. Ersten Untersuchungen zufolge liegen die Investitionskosten bei rund zwei Milliarden Euro.

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