Erste Erkenntnisse zur Unfallursache

Der Offshore-Schwerlastkran HLC 295000 der Liebherr-MCCtec Rostock GmbH war bereits auf dem Spezialschiff „Orion“ installiert, als sich der Unfall ereignete (Foto: THB / Timo Jann)

Umfassende Untersuchungen zu Ursache und Unfallhergang des im Rostocker Überseehafen beschädigten Offshore-Schwerlastkrans haben laut Hersteller Liebherr erste Erkenntnisse erbracht. Der Kran vom Typ HLC 295000 hatte am 2. Mai 2020 im Rahmen eines Überlasttests schweren Schaden genommen. Mehrere Personen wurden verletzt, zwei mussten im Krankenhaus behandelt werden.

„Wir wünschen den Verletzten auch auf diesem Weg alles Gute und hoffen auf eine schnelle und vollständige Genesung“, sagt Leopold Berthold, Geschäftsführer der Liebherr-MCCtec Rostock GmbH. „Angesichts des Schadensausmaßes sind wir vor allem dankbar, dass es nicht zu weiteren Personenschäden gekommen ist. Unsere Priorität liegt aktuell auf der umfassenden Unterstützung der ermittelnden Behörden, um zu einer möglichst raschen Aufklärung des Unfalls beizutragen“, ergänzt Berthold.

Zum jetzigen Zeitpunkt des Ermittlungsstandes gehen die zuständigen Behörden und Experten von einem gebrochenen Kran-Haken als Unfallursache aus. Warum der Haken der Belastung nicht standhalten konnte, ist in der aktuellen Phase der Ermittlungen noch unklar. Die Entwicklung und Herstellung des Kran-Hakens wurde Liebherr zufolge von einem externen Lieferanten zugekauft. Einen Konstruktions- bzw. ein Produktionsfehler des Krans schließt das Unternehmen somit aus.

Der Überlasttest für den HLC 295000 wurde für einen Lastfall von 5500 t ausgelegt. Der Hub hätte über das Anheben einer Barge ausgeführt werden sollen. Die derzeit bekannten Fakten deuten darauf hin, dass sich der Vorfall bei einer Belastung von rund 2600 t ereignete und eine Kettenreaktion auslöste, die zum Unfall führte. Ersten Einschätzungen zufolge beläuft sich der Schaden auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag.

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