Lürssen baut erste Yacht mit Brennstoffzellentechnologie

Die auf Megayachten und Marineschiffe spezialisierte Bremer Lürssen-Werft hat angekündigt, eine Yacht mit Brennstoffzellentechnologie zu bauen. Die Brennstoffzelle soll dabei zunächst die Generatoren an Bord ergänzen und auf lange Sicht zur Realisierung einer emissionsfreien Megayacht beitragen.

Lürssen will ein Innovationslabor einrichten, um die Integration und den Betrieb eines Marine-Hybrid-Brennstoffzellensystems an Bord einer mit Methanol betriebenen Yacht zu simulieren und zu testen. In einer strategischen Partnerschaft mit Freudenberg arbeitet Lürssen an der Entwicklung einer Brennstoffzelle, die mit Wasserstoff betrieben wird, der kontinuierlich aus Methanol reformiert wird.

Die Entscheidung für Methanol anstelle von elementarem Wasserstoff fiel aufgrund der höheren Energiedichte, der einfachen Handhabung und der leichten weltweiten Verfügbarkeit. Vor allem aber kann Methanol in Strukturtanks im Doppelboden einer Yacht gelagert werden, im Gegensatz zu unter Druck stehendem oder verflüssigtem Wasserstoff, der wertvollen Platz über der Tankdecke und umfangreiche Tankstrukturen benötigt. Durch die modulare Bauweise kann das Methanol-Brennstoffzellensystem Unternehmensangaben zufolge individuell angepasst werden.

Die Yacht, die sich bei Lürssen derzeit im Bau befindet, soll während einer Ankerliegezeit von mehr als 15 Tagen nächtlich emissionsfrei mit Energie versorgt werden können. Darüber hinaus soll durch die Brennstoffzellentechnologie auch eine Strecke von rund 1000 Seemeilen bei langsamer Geschwindigkeit zurückgelegt werden können.

Schiffbau
Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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