Das rein elektrisch betriebene Emder Hafenboot soll mit Brennstoffzellen ausgerüstet werden und auch niedrige Brücken passieren können  (Grafik: Mariko)

Methanol-Hafenboot für Emden

Um zukünftig CO2-neutrale Rundfahrten im Emder Hafen anbieten zu können, hat sich ein Projektkonsortium zusammengeschlossen. Die Betreiber-Reederei AGEms aus Emden, die Schiffswerft Diedrich aus Oldersum sowie die Mariko GmbH (Projektbegleitung und -koordination) aus Leer haben dafür die Entwicklung und den Bau eines rein elektrisch angetriebenes Bootes angekündigt. Um die touristischen Rundfahrten eines Tageszyklus ohne Nachladen bewältigen zu können, werden für die Energieversorgung Batterien mit Brennstoffzellen kombiniert, die als Range Extender fungieren und mit Bio-Methanol als Brennstoff betrieben werden. Abends können dann am Liegeplatz die Batterien per Landstrom wieder aufgeladen und Methanol nachgetankt werden.

Nach Informationen des Projektkonsortiums müssen neben der Elektrifizierung vor allem auch die niedrigen Brücken nahe der Innenstadt bei der Entwicklung des Schiffsdesigns berücksichtigt werden. Eine Durchfahrtshöhe von lediglich 1,5 m, ein möglichst minimaler Tiefgang für kraftstoffsparendes und effizientes Fahren und gleichzeitig volle Stehhöhe im Boot zu vereinen, sei eine Herausforderung. Die Projektbeteiligten planen daher, das Dach des Hafenbootes einfahrbar auszuführen. Gleichzeitig soll ein Ballastwassersystem dafür sorgen, den Tiefgang temporär zu erhöhen und so die Brückendurchfahrt zu ermöglichen. Nach der Passage der Engstelle kann das Wasser dann wieder aus den Tanks gepumpt und das Dach auf normale Höhe hochgefahren werden.

Das Projekt wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.

Schiffbau
Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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