Wer den Auftrag zum Bau des Mehrzweckkampfschiffes 180 erhält, wird das Bundesministerium für Verteidigung bis Ende des Jahres entscheiden (Quelle: 2015 Bundeswehr)

German Naval Yards Kiel gibt finales Angebot für MKS 180 ab

Die schleswig-holsteinische Werft German Naval Yards Kiel GmbH (GNYK) hat am 18. Juli das finale Angebot für den Bau des Mehrzweckkampfschiffes MKS 180 eingereicht. Zusammen mit dem Kooperationspartner ThyssenKrupp Marine Systems bewirbt sich das Unternehmen eigenen Angaben zufolge um den größten Marineauftrag in der Geschichte der Bundeswehr. GNYK ist der einzig verbliebene deutsche Generalunternehmer in dem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb des Bundesverteidigungsministeriums. 
„Mit der Abgabe unseres Angebotes haben wir alles in unserer Macht Stehende getan, damit dieser Auftrag nach Deutschland kommt. Sollten wir am Ende den Zuschlag erhalten, werden nicht nur wir als Werft, sondern hunderte kleinere und mittlere Unternehmen in ganz Deutschland von dem Projekt profitieren. Grundsätzlich ist es wichtig, dass wir als deutsche Werft Aufträge von der eigenen Regierung erhalten. Nur so können wir unabhängiger von Exporten ins Ausland werden“, sagt Jörg Herwig, Geschäftsführer von German Naval Yards Kiel.
Von dem Bau des MKS 180 könne ein großer Impuls für den deutschen Marineschiffbau ausgehen. „Das ist wichtig für die Innovationskraft der ganzen Branche. Zudem könnten tausende von Arbeitsplätzen dauerhaft erhalten werden. Mit dem Bau des MKS 180 haben wir als deutsche Unternehmen die Chance, die Technologieführerschaft im internationalen Wettbewerb zu behaupten“, so Herwig.
GNYK will Entwicklung, Konstruktion und Bau der MKS 180 in Deutschland durchführen. Geplant ist der Bau von zunächst vier Schiffen. Die Entscheidung über die Vergabe obliegt nun dem Bundesministerium der Verteidigung. Mit einer Entscheidung wird Ende 2019 gerechnet.
GNYK verfügt laut eigenen Angaben über eine erstklassige Infrastruktur und die notwendige Erfahrung, um technologisch hoch komplexe Marineschiffe zu bauen. Die Werft sei überdies in der Lage, mehrere große Schiffe gleichzeitig zu reparieren. Gerade auch für Einsätze oder Übungen der NATO ist eine funktionierende Werftinfrastruktur an der Ostsee von sicherheitspolitischer Bedeutung, so die Werft.

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Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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