Die Reedereien haben die Auswirkungen der der ersten Corona-Welle trotz erheblicher Herausforderungen gemeistert (Foto: Hapag-Lloyd)

PwC-Studie: „Fahrt auf Sicht in Coronazeiten“

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die maritime Wirtschaft hart getroffen. Dennoch konnten die deutschen Reeder die Lieferketten weitgehend aufrechterhalten. Für den weiteren Pandemie-Verlauf erwarten viele Reedereien erhebliche Beeinträchtigungen ihrer Geschäftsprozesse. Das geht aus einer aktuellen Branchenstudie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers hervor. Im Rahmen der Studie, die unter dem Titel „Fahrt auf Sicht in Coronazeiten“ veröffentlicht wurde, sind Entscheider aus 95 Reedereien befragt worden.

Der Veränderungsdruck in der Branche wird laut Studie wahrscheinlich weiter steigen. Die Mehrheit der befragten Reeder erwartet, dass sich mehr Unternehmen zusammenschließen werden, um die Auswirkungen dieser Krise und anderer Herausforderungen zu bewältigen. Viele Entscheider vermuten zudem, dass die Mehrzahl der Reedereien nur mit staatlicher Hilfe die Auswirkungen der Krise meistern können wird. Die Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld und Corona-Soforthilfen halfen zahlreichen Reedereien, die ersten Krisenmonate zu überstehen. Einige Reedereien mussten aber auch Personal entlassen bzw. erwarten solche Maßnahmen.

„Die Herausforderungen der ersten Pandemie-Welle haben die Reedereien noch gut bewältigt. Zwar mussten vereinzelt Schiffe in Quarantäne gehen, insgesamt haben die Lieferketten aber gehalten“, sagt Dr. André Wortmann, Leiter des Maritimen Kompetenzzentrums bei PwC Deutschland. „Jetzt stellt sich die Frage, ob der beobachtete Erholungstrend in den Fracht- und Charterraten sich weiter fortsetzt oder maßgeblich durch Nachholeffekte getrieben war. Weiter steigende Covid 19-Fallzahlen und damit einhergehende Einschränkungen in zahlreichen Ländern weltweit werden die Reedereien erneut vor Herausforderungen stellen“, so Dr. Wortmann weiter.

Die PwC-Reederstudie 2020 kann hier abgefordert werden.

Schifffahrt
Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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