Offshore-Industrie: Brüssel will weltweit strengste Sicherheitsnormen

Was würde im Fall einer Explosion wie auf der Bohrinsel "Deepwater Horizon" in EU-Gewässern geschehen? Dies fragt EU-Energiekommissar Günther Oettinger in einem Beitrag für das "Hamburger Abendblatt".  Der "Blow-out" im Golf von Mexiko habe das Vertrauen in die Offshore-Erdöl- und -Erdgasindustrie untergraben. Oettinger verweist darauf, dass in europäischen Gewässern beinahe 1000 Erdöl- und -gasanlagen in Betrieb seien. In der Nordsee unterlägen Bohrungen zwar den weltweit strengsten Sicherheitsregelungen, aber in anderen Regionen bestehe Verbesserungsbedarf. Derzeit würden lediglich in 13 Mitgliedsstaaten Offshore-Aktivitäten betrieben, "Unfälle machen aber bekanntlich nicht an Landesgrenzen halt".
Die EU-Kommission habe daher beschlossen, neue strenge Sicherheitsvorschriften vorzuschlagen, die EU-weit verbindlich wären. So müsse garantiert werden, dass die Mitgliedsstaaten nur Unternehmen mit "ausreichendem Fachwissen und Finanzkraft" die Genehmigung erteilen.
Die neuen Sicherheitsnormen würden Offshore-Unternehmen einen Risikobewertungs- und Notfallplan vorschreiben. Inspektoren sollen auf den Bohrplattformen regelmäßig Kontrollen durchführen. Bei Verstößen könnte dem Unternehmen unverzüglich untersagt werden, weiterzubohren. Zur Information der Bürger sollen die Inspektionsergebnisse veröffentlicht werden.
Die Kommission werde mit ihren internationalen Partnern zusammenarbeiten, um die Durchsetzung der "weltweit strengsten Sicherheitsnormen" zu fördern, so Oettinger. "Von EU-Unternehmen sollte dann erwartet werden, dass sie die EU-Sicherheitsnormen stets auch bei Aktivitäten außerhalb der Europäischen Union anwenden."

EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat sich für strenge Sicherheitsnormen bei der Erdöl- und Gasförderung auf europäischen Meeren ausgesprochen. Lediglich in der Nordsee unterlägen Bohrungen den weltweit schärfsten Regelungen. In anderen Regionen bestehe Verbesserungsbedarf.

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