Dresdener Werft soll saniert werden

Die Werft hatte sich 2010 mit einem Großauftrag über zwei Fähren aus Kenia übernommen und im Januar 2011 Insolvenz anmelden müssen.

„In den letzten Wochen ist es gelungen, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren“, sagte Franz-Ludwig Danko. „Die Auftragslage ist derzeit zufriedenstellend, in den nächsten zwei Monaten haben wir sogar Vollauslastung.“ Danko hatte im vorläufigen Insolvenzverfahren einen Massekredit ausgehandelt und so die Finanzierung der bestehenden Aufträge gesichert. Gleichzeitig wurden intensive Gespräche mit Kunden und Lieferanten geführt. Alle Kunden und Lieferanten haben inzwischen zugesichert, weiter mit der Werft zusammenzuarbeiten. Das Amtsgericht Dresden hatte am 1. März das Insolvenzverfahren eröffnet und Franz-Ludwig Danko, Partner der bundesweit tätigen Kanzlei Kübler, zum Insolvenzverwalter bestellt.

Aufgrund ihres Spezial-Know-hows wird die Werft regelmäßig von einem Großteil der in der Region Dresden und Sachsen ansässigen Schifffahrtsgesellschaften und Betreibern von Fahrgast- und Güterschiffen sowie Fähren mit Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten beauftragt. Diese Aufträge sichern üblicherweise eine gute bis sehr gute Auslastung in den Wintermonaten. So sind auch bis zum Beginn der Sommersaison die Auftragsbücher gefüllt. Auch für den Herbst 2011 liegen schon jetzt einige Aufträge vor. Darüber hinaus wird über den Neubau kleinerer Fähren verhandelt. Um die Auslastung in den traditionell umsatzschwächeren Sommermonaten zu verbessern, wird darüber nachgedacht, die Mitarbeiter außerhalb des Schiffbaus einzusetzen. Gespräche mit potenziellen Kunden laufen hierzu. „Im Augenblick bereiten wir Qualifizierungsmaßnahmen für die Mitarbeiter vor, um auch solche Dienstleistungen, z.B. anspruchsvolle Schweißarbeiten, anbieten zu können“, sagte Danko. „Gleichzeitig haben wir die Kundenakquise in allen Bereichen deutlich intensiviert.“ Der SYWD-Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Reichelt ergänzte: „Die Stimmung in der Belegschaft ist ausgesprochen gut. Wir blicken optimistisch in die Zukunft, auch weil Insolvenzverwaltung, Geschäftsführung, Betriebsrat und IG-Metall äußerst konstruktiv zusammenarbeiten.“
Die traditionsreiche Schiffs- und Yachtwerft Dresden gehört mit ihrem Schwerpunkt auf Restaurierung und Rekonstruktion von Dampfschiffen durch ihre Erfahrung und das spezielle Know-how ihrer Mitarbeiter in diesem Bereich zu den führenden Werften Europas. Daneben ist sie auch in den Bereichen Neubauten und Spezialanfertigungen tätig und fertigt etwa Pontons, Rampen und Fender. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 25 Mitarbeiter.

Die Schiffs- und Yachtwerft Dresden GmbH (SYWD) wird auch nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens fortgeführt. Insolvenzverwalter Franz-Ludwig Danko plant, das Unternehmen zu sanieren und einen Investor für den insolventen Werftbetrieb zu suchen.

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