Ein MAN B&W 11G90ME-GI Motor

Ein MAN B&W 11G90ME-GI Motor bei einem kürzlich erfolgten Prüfstandtest (Quelle: Energy Solutions)

Dual Fuel-Langsamläufer erreichen eine Million Betriebsstunden

Wie MAN Energy Solutions bekannt gibt, hat sein Portfolio von Dual Fuel-Zweitaktmotoren inzwischen eine Million Betriebsstunden erreicht. Dieser Meilenstein ereignete sich vor dem Hintergrund 300 verkaufter Motoren (6,3 GW) in diesem Segment, wie das Unternehmen kürzlich vermeldete. Sämtliche Motoren laufen mit sauberen Brennstoffen wie LNG (Flüssigerdgas), LPG (Autogas), Ethan und Methanol.

„Dieser wichtige Meilenstein ist ganz allein der Dual Fuel-Strategie zu verdanken, die wir im letzten Jahrzehnt etabliert haben, und bestätigt unsere führende Position in diesem wichtigen maritimen Segment. Der Wirkungsgrad unserer Motoren ist marktweit unübertroffen. Das erschließt den Schiffseignern enorme Flexibilität und wir sehen, dass alle Treibstoffarten genutzt werden“, sagt Bjarne Foldager – Senior Vice President und Head of Two-Stroke Business bei MAN Energy Solutions.

Die ME-GI- und ME-LGI-Motoren – GI steht für Gaseinspritzung (Gas Injection), ME-LGI für Flüssiggaseinspritzung (Liquid Gas Injection) – bilden bei MAN Energy Solutions den Kern des Portfolios von Dual Fuel-Zweitaktmotoren. Seit ihrer Markteinführung werden sie auf mit LNG, Methanol, Ethan oder LPG betriebenen Schiffen eingesetzt.

„Wir planen, diese Dual Fuel-Strategie engagiert weiterzuverfolgen“, so Foldager, „In diesem Sinne haben wir kürzlich ein Mk II ME-GI-Modell auf den Markt gebracht und arbeiten derzeit in Anbetracht der Marktnachfrage an der Entwicklung eines Otto-Modells – des ME-GA. Mit Referenzinstallationen in allen bedeutenden maritimen Segmenten kann unser Dual Fuel-Portfolio sehr zu Recht als ausgereifte Technologie gelten. Unsere Dual Fuel-Motoren mit ihrer nahtlosen Umschaltung zwischen verschiedenen Treibstoffarten und ohne klimaschädlichen Methanschlupf bleiben richtungsweisend für eine umweltfreundliche, zuverlässige Antriebstechnologie. Darüber hinaus funktionieren sie nach dem Diesel-Verbrennungsprinzip und lassen sich daher problemlos an jeden Treibstoff anpassen, auf den die Branche in Zukunft vielleicht setzt.“

Der Mk II ME-GI-Motor ist laut Hersteller mit einer Reihe Innovationen ausgestattet, darunter der Pumpzerstäubereinheit PVU (Pump Vaporizer Unit), einer standardisierten, kompakten Pumpeneinheit für die LNG-Zufuhr. Dazu kommt ein PBIV-Ventil (Pilot Booster Injection Valve) mit – je nach verwendeter Brennstoffart – kleineren oder größeren Zerstäubungsbohrungen für die Brennstoffeinspritzung in die ME-GI-Motoren. Im Gasbetrieb senken die kleineren Bohrungen den Verbrauch von Zündöl auf nur 1,5 Prozent, etwa die Hälfte der bislang erforderlichen Menge, so MAN Energy Solutions.

 

Schiffbau
Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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