Die Hamburger Werft Pella Sietas baut einen 120 m langen Eisbrecher für Rosmorport (im Bild ein vergleichbarer Eisbrecher des russischen Unternehmens, Quelle: Rosmorport)

Großauftrag für Pella Sietas

Die Hamburger Werft Pella Sietas ist mit dem Bau eines Eisbrechers für die russische Reederei Rosmorport beauftragt worden. Der Neubauauftrag kommt von dem russischen Schiffbauunternehmen JSC Pella Shipyard, das die Sietas-Werft 2014 übernommen hatte. Bei dem 120 m langen, 27,5 m breiten und 8,5 m tiefgehenden Schiff des Typs „Eisbrecher 7“, das einen Auftragswert von rund 100 Mio. Euro aufweist, handelt es sich um den größten Einzelauftrag in der Pella Sietas-Werftgeschichte.

„Dieser Auftrag ist ein bedeutender Meilenstein in der Unternehmensgeschichte“, betont Natallia Dean, Direktorin von Pella Sietas. „Seit sechs Jahren arbeiten wir für diese erfolgreiche Auftragserteilung. Der Bau wird aufgrund seiner Komplexität in enger Zusammenarbeit zwischen dem Kunden und der Werft ausgeführt. Wir sind wirklich stolz darauf, diesen Eisbrecher auf unserer Werft für JSC Pella Shipyard zu bauen und mit diesem zukunftssicheren Schiff unsere Erfahrungen im Spezialschiffbau einzubringen sowie zusätzliche Arbeitsplätze und Fertigungskapazitäten am Standort Hamburg zu schaffen.“

Der Eisbrecher ist Teil des russischen Flottenmodernisierungsprogramms und soll als Spezialschiff bei der Freihaltung von Seewegen, für Lotsendienste sowie für Schlepptätigkeiten bei großen Schiffen eingesetzt werden. Darüber hinaus wird der Neubau über Ausrüstung zur Brandbekämpfung, Seenotrettung und für den Transport von Decksladung verfügen. Das Schiff mit hoher Eisklasse ist für den Einsatz im Nordpolarmeer bei Temperaturen von bis zu -40 Grad konzipiert und ermöglicht Werftangaben zufolge Fahrten durch Eis von einer Stärke bis zu 2,5 m.

Zur Antriebsanlage gehören zwei Ruderpropeller mit einer Leistung von je 9000 kW sowie Bugstrahler mit je 1000 kW. In offenen Gewässern beträgt die Dienstgeschwindigkeit 12 kn. Für Schleppdienste soll ein Pfahlzug von 120 t erreicht werden. Der Eisbrecher, der auch über einen Hubschrauberlandeplatz verfügen wird, ist für die Unterbringung von bis zu 57 Personen ausgelegt (35 Crew und 22 Spezialisten). Die Indienststellung ist für das Jahr 2023 vorgesehen.

Schiffbau
Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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