Transfergesellschaft für alle P+S Mitarbeiter
In diesem Zeitraum erhalten die Mitarbeiter Transferkurzarbeitergeld in Höhe von maximal 67 Prozent plus eine Aufstockung von 9 Prozent vom ehemaligen Monatsbruttoentgelt. Der Gläubigerausschuss hat hierfür seine Zustimmung erteilt.
Grundlage für die Gründung der Transfergesellschaft sind die Zusage der Landesregierung ein Darlehen in Höhe von 25,2 Mio. Euro zu gewähren, ein zwischen den P+S Werften und dem Gesamtbetriebsrat geschlossener Interessenausgleich über einen Personalabbau an beiden Standorten sowie eine Betriebsvereinbarung zur Durchführung des Transferprojekts. Zurzeit werden mit allen Mitarbeitern auf den Werften in Stralsund und Wolgast persönliche berufliche Profile erarbeitet. In der kommenden Woche sollen dann alle Mitarbeiter ein Angebot erhalten, von der P+S Werften GmbH in die Transfergesellschaft zu wechseln.
Nach Unternehmensangaben sollen alle 1260 Mitarbeiter auf der Volkswerft ein solches Angebot erhalten. Die 490 Mitarbeiter der Peene-Werft in Wolgast erhalten ebenfalls ein Angebot. Da aber Aufträge bis April des kommenden Jahres vorliegen, werden die Arbeitnehmer in Wolgast abschnittsweise wechseln. Das bedeutet, dass zu Beginn 110 Mitarbeiter ein Angebot erhalten, ab November in die Transfergesellschaft zu gehen. Weitere 89 Mitarbeiter folgen dann zeitlich gestaffelt zwischen dem 1.Dezember 2012 und 1. April 2013 und 291 Mitarbeiter zum 1. Mai 2013.
Auch für alle 156 Auszubildenden des Betriebs konnte eine Regelung gefunden werden. Sie sollen zunächst für sechs Monate weiterbeschäftigt werden, um ihre Ausbildung fortzusetzen. Parallel dazu wird an einer langfristigen Lösung gearbeitet. Rund 100 Mitarbeiter beider Standorte, die sich in Altersteilzeit befinden, müssen dagegen in die Arbeitslosigkeit entlassen werden. Weiteren rund 40 Mitarbeitern, die sich noch nicht in der Freistellungsphase befinden, wird ebenfalls ein Angebot zum Wechsel in die Transfergesellschaft unterbreitet.
Nachdem der vorläufige Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann im September von 30 ersten Interessensbekundungen berichtet hatte, wurden die Kontakte nun vertieft. Bis Ende Oktober 2012 wird um indikative Angebote gebeten. „Ich bin mit dem bekundeten Interesse für die Peene-Werft in Wolgast sehr zufrieden. Es liegen bereits indikative Angebote vor. Für Stralsund ist die Situation nicht so klar. Hier befinden wir uns in vielen Gesprächen. Das ist aufgrund der unsicheren Auftragssituation auf der Volkswerft und aufgrund der unsicheren Finanzierung auch nachvollziehbar“ so Brinkmann. In der nächsten Phase sollen die Angebote konkretisiert und bestätigt werden. Zu den Einzelheiten werden momentan noch keine Angaben gemacht, um das Bieterverfahren zu schützen.