DNV veröffentlicht diesjährigen Maritime Forecast to 2050

Dem Maritime Forecast to 2050 zufolge benötigt die Schifffahrt im Jahr 2030 rund 30 bis 40 Prozent der weltweiten kohlenstoffneutralen Kraftstoffe (Quelle: DNV)

Die Klassifikationsgesellschaft DNV hat ihren diesjährigen Maritime Forecast to 2050 vorgestellt. Der Report, der zum siebten Mal veröffentlicht wurde, bietet einen Überblick über die wichtigsten Vorschriften, Kraftstoffe und Technologien in der maritimen Branche, darunter aktuelle Regelungen der International Maritime Organization (IMO) sowie die Einbeziehung der Schifffahrt in den Emissionshandel der Europäischen Union (EU) und den eingehenden Well-to-Wake-Anforderungen.

 „Unser jüngster Bericht stellt mehrere Energieeffizienz-Maßnahmen vor, die bereits jetzt zu Ergebnissen bei der Dekarbonisierung führen können“, erklärt Eirik Ovrum, Principal Consultant bei DNV Maritime und Hauptautor des Maritime Forecast. „Zugleich verdeutlicht der Bericht, wie wichtig es ist, dass die maritime Wirtschaft einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt, um eine starke Entwicklung von Vorschriften und Technologien sowie eine langfristige Treibstoffversorgung sicherzustellen.“ Um die strengeren Zielvorgaben zu erreichen und den erwarteten Bedarf von 17 Mio. t Öläquivalent jährlich bis 2030 zu decken, müsse der Seeverkehrssektor Zugang zu 30 bis 40 Prozent des prognostizierten weltweiten kohlenstoffneutralen Kraftstoffangebots haben, so der Maritime Forecast.

Der Report geht auf diverse Maßnahmen ein, die zur Dekarbonisierung der Schifffahrt beitragen können. Dazu zählen beispielsweise das Luftschmierverfahren zur Reduzierung des Widerstands im Wasser oder Windzusatzantriebe (Wind Assisted Propulsion Systems, WAPS). Des Weiteren untersucht der Maritime Forecast to 2050 Technologien wie die CCS-Technik (Carbon Capture and Storage) zur Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff an Bord sowie Atomantriebe als Optionen.

Zusätzlich verdeutlicht der Report den laufenden Technologiewandel im Bereich der Brennstoffe: Die Hälfte der bestellten Schiffe sei bereits mit Dual-Fuel-Antrieben ausgestattet, um alternative Kraftstoffe wie Flüssiggas (LNG und LPG) oder Methanol zu nutzen. Im Vergleich zum Vorjahr, als dieser Anteil bei einem Drittel lag, zeigt sich hier ein starker Anstieg. Bei den bereits im Betrieb befindlichen Schiffen können nun 6,5 Prozent der Tonnage mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden, im Vergleich zu 5,5 Prozent im Vorjahr.

„Die 2020er-Jahre markieren das entscheidende Jahrzehnt für die Schifffahrt“, sagt Knut Ørbeck-Nilssen, CEO von DNV Maritime. „Wir brauchen nachhaltige Schritte, um die Emissionen zu senken. Energieeffizienz-Maßnahmen können schon jetzt und bis 2030 zu Ergebnissen bei der Dekarbonisierung führen.“

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