Küstenfischer kritisieren Senkung der Fangquoten

Der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer hat die von der EU-Kommission geplante Senkung der Fangquoten für Ostseedorsch kritisiert. Die Kommission sollte stattdessen die illegale Fischerei in östlichen Mitgliedstaaten wirksam bekämpfen, forderte ein Sprecher des Verbandes am Dienstag in Hamburg. Die EU-Kommission hatte am Montag vorgeschlagen, die Fangquoten für den bedrohten Ostseedorsch 2008 deutlich zu senken.

Die gesamte Fangmenge soll in der westlichen Ostsee um 33 Prozent und in der östlichen Ostsee um 23 Prozent verringert werden. Erst im Juli 2007 habe die EU-Kommission die polnische Dorschfischerei gestoppt, weil die tatsächlichen Anlandungen drei Mal so hoch gewesen seien wie die gemeldeten Fänge, sagte der Sprecher. «Mit der jetzigen Fangempfehlung bringt die Kommission zum Ausdruck, dass sie selbst nicht an den Erfolg ihrer Maßnahmen gegen die Schwarzfischerei glaubt», erklärte der Sprecher. Die deutsche Fischerei erwarte, dass die EU-Kommission «mit sinnvollen Managemententscheidungen» dafür sorgt, dass die Bestände in guter Verfassung sind.

Der Dorsch gilt in der östlichen Ostsee als vom Aussterben bedroht, in der westlichen als überfischt. Ein Grund dafür ist illegale Fischerei. Vor allem polnischen Fischern wirft die Kommission vor, tatsächliche Fangmengen zu verschleiern. Im ersten Halbjahr 2007 sollen sie 18 000 Tonnen gefischt, aber nur 6000 Tonnen gemeldet haben. Erlaubt sind gemäß den Quoten für das laufende Jahr 10 000 Tonnen bis Ende Dezember. Daraufhin untersagte die Kommission im Juli polnischen Fischern den Dorschfang bis zum Jahresende.

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