LNG-Taskforce Nord-West gegründet
Am Gespräch teilgenommen haben unter anderem die Reedereien Briese, Deymann, Hartmann und Wessels sowie Vertreter der AG EMS, der Meyer Werft, von Niedersachsen Ports, der Hochschule Emden/Leer, von Ralf Oltmanns Regenerative Antriebstechniken, vom Consultingbüro Loewe Marine und vom Motorenhersteller Wärtsilä. Im Fokus der Diskussion standen der technologische Entwicklungsstand sowie infrastrukturelle und rechtliche Rahmenbedingungen der LNG-Nutzung.
In einem einführenden Vortrag stellte Hajo Gerkens von der Klassifikationsgesellschaft Germanischer Lloyd den Status quo der LNG-Entwicklung in Deutschland vor. Anschließend berichtete Claus Hirsch, technischer Inspektor bei der AG EMS, von den Planungen des Umbaus der Borkumfähre „MS Ostfriesland". Im Rahmen des deutsch-niederländischen Kooperationsprojektes MariTIM (Maritime Technologien und Innovationen - Modellregion Deutschland Niederlande), das von MARIKO in Kooperation mit dem TechnologieCentrum Noord-Nederland (TCNN) koordiniert wird, ist eine Machbarkeitsstudie für die Umrüstung der 1985 gebauten Fähre in Bearbeitung. Neben der technischen Realisierbarkeit werden auch die infrastrukturellen und rechtlichen Voraussetzungen für die Nutzung und das Bunkern von LNG geprüft. Die Aktivitäten erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den niederländischen Partnern. In den Niederlanden wird das Thema LNG MARIKO zufolge bereits seit geraumer Zeit offensiv bearbeitet. So berichtete Patrick Cnubben von der Stiftung Energy Valley aus Groningen den deutschen Gesprächsteilnehmern von der LNG-Taskforce Noord-Nederland, die er für ein geeignetes Instrument hält, die Nutzung von LNG voranzubringen.
Im Anschluss an die Vorträge verständigte sich die Gruppe darauf, sich dem Thema LNG gemeinschaftlich widmen zu wollen. Es wurde beschlossen, eine Taskforce nach niederländischem Modell zu etablieren, um sich künftig politisch und wirtschaftlich besser positionieren und auf die Entwicklungen des Marktes reagieren zu können. Hierzu soll zunächst eine Analyse von potenziellen LNG-Einsatzgebieten, geeigneten Infrastrukturen (Häfen) und Akteuren durchgeführt werden, die sich gemeinschaftlich aufstellen können, um beispielsweise Einkaufsgemeinschaften zu gründen, eine Initiative zur Erlangung von Steuervorteilen und einer Förderung der grünen Schifffahrt anzuschieben sowie Technologie- und Innovationsprojekte umzusetzen. Auftakt der LNG-Taskforce Nord-West soll eine Konferenz im März im Maritimen Kompetenzzentrum darstellen, zu der potenzielle LNG-Nutzer, politische Entscheidungsträger und Profiteure der Initiative an einen Tisch geholt werden sollen.