Marnette kritisiert HPA

Der Vorstandsvorsitzende der Norddeutschen Affinerie (NA), Werner Marnette, hat die Hamburg Port Authority (HPA) zum unternehmerischen Handeln für den Hafen aufgefordert. Grund ist der marode Zustand der Hafenbahn. „Zu geringe Investitionen in die Anlagen können sich in Zukunft als schwere Wachstumsbremse für den Umschlag des Hamburger Hafens erweisen. Deshalb dürfen die allen Kunden des Hafens bekannten Probleme der Hafenbahn nicht länger schön geredet, sondern müssen tatkräftig angepackt werden. Die HPA muss endlich ihrem Anspruch gerecht werden“, sagte der Chef der größten Kupferhütte Europas am Montag in der Hansestadt.

Die HPA sei gegründet worden, um unternehmerisches Denken in die frühere Behörde für Strom und Hafenbau zu bringen und den Hamburger Hafen im Wettbewerb der internationalen Seehäfen schlagkräftiger zu machen. „Aber offensichtlich kommt auch die von der HPA versprochene, schnelle Umsiedlung der gut 100 Hafenfirmen, die den geplanten Containerflächen im Mittleren Freihafen weichen müssen, nur schleppend voran. Diese Firmen leben tagtäglich in Unsicherheit. Das hemmt die Investitionen, behindert den Aufbau neuer Arbeitsplätze und führt im schlimmsten Fall zur Abwanderung der Unternehmen“, sagte der NA-Chef.

Angesichts des Dauerärgers der Hafenunternehmen mit der HPA-Geschäftsführung sei es die richtige Entscheidung gewesen, Teile der NA-Kupferkonzentratlogistik aus dem Hamburger Hafen nach Brunsbüttel zu verlegen, unterstrich Marnette. Immer problematischer werde auch die landseitige Erreichbarkeit des Hamburger Hafens im Zu- und Ablaufverkehr durch Lkw. „Selbst der HPA sollte aufgefallen sein, dass permanente Staus auf den Straßen im Hafen zum ernsten Problem für die weitere Entwicklung des Containerumschlags geworden sind.“ Auch hierzu bedürfe es dringend einer nachhaltigen Initiative der HPA.

Ebenso unakzeptabel sei die von der HPA betriebene Zerstörung des Veddeler Wasserkreuzes. „Die NA schließt sich voll und ganz den Forderungen zum Erhalt des Wasserkreuzes an, wie sie im Offenen Brief des Hafenschifffahrtsverband Hamburg an sämtliche Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft formuliert worden sind“, sagte Marnette. Die Zuschüttung der Niedernfelder Durchfahrt sei kurzsichtig und verbaue weitere Optionen für die zukünftige Nutzung des östlichen Hafens. „Unerfindlich ist, weshalb nicht die notwendigen Geldmittel aus dem EU-Regionalfonds (EFRE) eingeworben werden.“

Es sei wichtig, dass der Hafenschifffahrtsverband noch einmal eindringlich auf die hafentechnischen Aspekte einer Zuschüttung des Wasserkreuzes hingewiesen habe. Denn der Schifffahrtsverkehr im Osten des Hamburger Hafens sei schon heute durch Verschlickung stark gefährdet. „Diese Sorge teilt die NA mit vielen auf der Veddel ansässigen Betrieben.“ Die betroffenen Hafenfirmen erwarteten, dass die HPA-Führung endlich belastbare Untersuchungsergebnisse über die strömungstechnischen Auswirkungen der Zerstörung des Wasserkreuzes vorlege.

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