Suche nach Bootsflüchtlingen eingestellt
Die Suche nach 53 vor der Mittelmeerinsel Malta vermissten Bootsflüchtlingen ist am Donnerstag trotz eines dringenden Appells des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) eingestellt worden. «Die maltesische Armee wird die Suche nicht fortsetzen», sagte ein Sprecher der Streitkräfte. Das UNHCR hatte am Mittwoch die Regierungen von Malta und Italien aufgefordert, ihre Bemühungen zum Aufspüren des Bootes zu verstärken und möglichen Überlebenden Hilfe zu leisten. «Einige der Passagiere könnten Asylbewerber sein, die vor Verfolgungen und Konflikten fliehen», hieß es. Das völlig überfüllte Boot war am Montag 90 Meilen südlich der Insel von einem Militärflugzeug entdeckt worden. Luftaufnahmen zeigten, dass Wasser in das Boot einlief. Später verschwand es spurlos. Bei tagelangen Suchaktionen konnten bisher keine Überlebenden geborgen werden. Unterdessen sind rund 100 weitere Immigranten auf drei verschiedenen Booten auf Malta gelandet, die wegen des anhaltend schönen Wetters und ruhiger See die Überfahrt von Nordafrika aus gewagt hatten. Jährlich kommen im Mittelmeer tausende Flüchtlinge bei dem Versuch ums Leben, Süditalien, Malta oder Spanien zu erreichen.