Verhandlungen über Hafenkonzept

Nach dem öffentlichen Krach um das Helgoländer Hafen- und Verkehrskonzept wollen der Kreis Pinneberg und die Inselgemeinde jetzt hinter verschlossenen Türen wieder miteinander reden. Landrat Wolfgang Grimme und Bürgermeister Frank Botter vereinbarten mit Bürgervorsteher Michael Becker, für das strittige Thema in einer Arbeitsgruppe bis Ende April eine «einvernehmliche Lösung» zu erarbeiten. Wie der Kreis am Montag weiter mitteilte, werden Vertreter der Industrie- und Handelskammer sowie des Hotel- und Gaststättenverbands einbezogen. Für Ende April ist eine Bürgerversammlung auf Helgoland zu dem Thema geplant. «Alle Seiten haben den Willen, zu einer guten Lösung zu kommen», sagte Grimme. Die Initiative sei von der Gemeinde ausgegangen.

In der vergangenen Woche war der Streit um die Pläne, mit denen die Schiffsanbindung von Deutschlands einziger Hochseeinsel besonders im Winterhalbjahr verbessert werden sollen, eskaliert. Um das nötige Geld für eine möglichst tägliche Verbindung von Cuxhaven zur Insel zu bekommen, möchte Landrat Grimme eine neue Seebrücke mit Anlegeplätzen für maximal sieben Schiffe bauen lassen. Bau und Betrieb sollen per Ausschreibung an ein Unternehmen vergeben werden. Das Ausbooten der Gäste würde dann entfallen, der Betreiber könnte Anlandegebühren für jeden Gast kassieren.

Zum Streit mit Bürgermeister Botter und der Inselverwaltung kam es über die Schätzung der Kosten, die in Pinneberg bei 13 Millionen und auf Helgoland bei knapp 32 Millionen Euro gesehen werden. Außerdem wollen die Insulaner die Börte, also das Ausbooten der Schiffspassagiere nicht aufgeben, zumindest noch nicht. Landrat und Bürgermeister informierten getrennt über ihre Ansichten, obwohl eigentlich eine gemeinsame Lösung erarbeitet werden sollte. Allerdings besteht auf der Insel keine einheitliche Meinung. Einige Geschäftsleute und Hoteliers unterstützen Grimmes Linie.

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