„Windader West“ soll NRW mit Offshore-Windenergie versorgen

Schematische Darstellung eines Offshore-Netzanbindungssystems (Quelle: Amprion Offshore GmbH)

Die Amprion Offshore GmbH, ein Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber, hat mit der Planung für das Gleichstrom-Kabelprojekt „Windader West“ begonnen. Der Energiekorridor soll ab 2032 bis zu 8 GW Leistung aus Offshore-Windenergie nach Nordrhein-Westfalen (NRW) bringen und damit den Energiebedarf von rund 8 Mio. Menschen decken.

Das Vorhaben besteht den Angaben zufolge aus den vier Offshore-Netzanbindungssystemen NOR-15-1, NOR-17-1, NOR-19-1 und NOR-21-1 mit jeweils 2 GW Leistung. Die jeweiligen Seekabel beginnen bei den Windparks in der Nordsee und führen gebündelt als Erdkabel von der Küste bis zu ihren Netzverknüpfungspunkten in der Rhein-Ruhr-Region. 2032 soll das erste System in Betrieb genommen werden, die restlichen drei folgen in den Jahren 2033, 2034 und 2036. Insgesamt sollen 16 bis 18 Mrd. Euro investiert werden.

„‚Windader West‘ bündelt vier Vorhaben mit einer Übertragungsleistung von jeweils 2000 MW. Die Systeme gehören zu der neuen leistungsfähigen 2-GW-Generation von Offshore-Anbindungen“, erklärt Peter Barth, Geschäftsführer der Amprion Offshore GmbH. „Damit leistet Amprion einen wesentlichen Teil zum effizienten und zügigen Umbau des Energiesystems, um große Mengen Windenergie nach Nordrhein-Westfalen zu bringen.“

Dafür werden dem Übertragungsnetzbetreiber zufolge zunächst Antragskonferenzen in der Bezirksregierung Düsseldorf sowie im Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems im September abgehalten, um das Raumordnungsverfahren für die vier Offshore-Anschlüsse zu starten. Im kommenden Jahr sollen dann die dazugehörigen Unterlagen von Amprion eingereicht und eine Öffentlichkeitsbeteiligung durch die Behörden durchgeführt werden.

„Eine frühe Beteiligung aller Interessengruppen ist uns besonders wichtig. So können wir mit den Menschen vor Ort in Kontakt treten und wichtige Hinweise aufnehmen, die uns bei unseren Planungen helfen“, betont Linus Dahm, Projektsprecher für den nordrhein-westfälischen Teil des Projektes. Sein Kollege Stefan Sennekamp, zuständig für den niedersächsischen Teil, ergänzt: „Im Oktober werden wir öffentliche Informationsveranstaltungen anbieten, um über das Projekt und die Inhalte des ersten Genehmigungsschritts, das Raumordnungsverfahren, zu informieren.“

Aktuell werden mögliche Flächen für die Konverterstationen rund um die Umspannanlagen, die sich am Niederrhein in Wesel, in Kusenhorst, in Rommerskirchen und in Oberzier befinden, ermittelt. Amprion will die Standortsuche eigenen Angaben zufolge transparent gestalten und hat bereits mit den angrenzenden Kommunen Kontakt aufgenommen.

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