Schiffseigner: China verdrängt Griechenland auf Platz zwei

Dem World Fleet Register des Londoner Analyseunternehmens Clarksons Research zufolge ist China auf Platz eins der Weltrangliste der Schiffseigner gestiegen. Damit löst es Griechenland ab, das zuvor zehn Jahre lang an der Spitze war. Gemessen in BRZ sind die beiden Länder nahezu gleichauf, wobei China mit 249,2 Mio. BRZ knapp vor Griechenland mit 249 Mio. BRZ liegt.

Griechenland ist nach wie vor führend in Bezug auf die Tragfähigkeit. Dennoch liegt der von Clarksons ermittelte Wert der griechischen Flotte mit 163 Mrd. US-Dollar deutlich unter dem von China, der auf 180 Mrd. US-Dollar geschätzt wird.

Hinsichtlich der Tonnage folgen auf die beiden Spitzenreiter Japan mit 181 Mio. BRZ sowie Südkorea und die USA mit jeweils 66 Mio. BRZ. Deutschland liegt aktuell mit 8,1 Mio. BRZ an siebter Stelle. Die Flotte der Bundesrepublik ist um 17 Prozent seit der letzten Erhebung der Daten Ende 2022 (damals 7 Mio. BRZ) gewachsen und ist somit die wachstumsstärkste weltweit.

In Bezug auf die Zusammensetzung der Eigner unterscheiden sich die Flotten der zwei führenden Nationen deutlich: In China sind die größten Reedereien staatliche Unternehmen wie China Cosco und China Merchants. Griechenlands Flotte ist hingegen überwiegend in Besitz von Privatunternehmen wie Angelicoussis, Dynacom, Cardiff, Navios, Star Bulk, Costamare, Alpha, Thenamaris, Capital, Minerva und Tsakos, so Clarksons Research.

Die chinesische Flotte entspricht jedoch bei weitem nicht dem Import- und Exportvolumen des Landes. Während 22 Prozent der weltweiten Importe und 33 Prozent der Containerexporte China zugeschrieben werden können, besitzen die Reedereien des Landes lediglich einen Marktanteil von 15,9 Prozent. Darüber hinaus entfallen rund 40 Prozent des weltweiten Schiffbaus und der Schiffsreparatur auf China.

Griechische Eigner konzentrieren sich im Gegenzug besonders auf Cross Trade-Transporte, womit sie einen Marktanteil von 15,8 Prozent sichern. Sie sind außerdem mit 25 Prozent führend bei Tankern und haben sich im LNG-Geschäft etabliert. Hier haben sie ihren Tonnageanteil von 3 Prozent vor zehn Jahren auf heute 21 Prozent erhöht.

Teilen
Drucken
Nach oben