Emissionsreduzierung in der Schifffahrt

Auf der Abschlusskonferenz in Hamburg wurden die Ergebnisse des JOULES-Projekts präsentiert

Nach vier Jahren erfolgreicher gemeinsamer Forschung, Entwicklungs- und Innovationsarbeit präsentierte das Konsortium, das aus Werften, Zulieferern, Universitäten und maritimen Beratungsunternehmen besteht, seine Ergebnisse.
Das Projektziel ist eine signifikante Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der Schifffahrt. Zentraler Ansatz ist es, die Simulation von Energienetzen und die Lebenszyklus-Analyse zu einem integrierten Bewertungssystem ökonomischer und ökologischer Aspekte zusammenzuführen. Zu diesem Zweck wurde eine spezifische Schiffsdesign-Methodik entwickelt. Die Projektpartner sind sich einig, dass diese zukunftweisende Methodik einen maßgeblichen Beitrag beim zukünftigen Entwurf emissionsarmer Schiffe leisten wird.
Sowohl der Einsatz von Energy-Grid-Simulation im täglichen Konstruktionsprozess, als auch die Demonstration von praktischen Anwendungen soll das Vertrauen in neue Technologien stärken. Ein Beispiel ist die Installation von Brennstoffzellen an Bord von Passagierschiffen. Hier soll in naher Zukunft eine Hybrid-Lösung für die Energienetze zum Einsatz kommen.
Die wesentlichen Projektergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden:
•    22 Fallstudien für 11 Anwendungsfälle und drei Demonstratoren haben gezeigt, wie innovative Designkonzepte für unterschiedlichste Schiffstypen europäischer Werften die im Projekt definierten Reduktionsziele für 2025 und 2050 erfüllen können.
•    Eine aus standardisierten Komponentenmodellen bestehende Simulationssoftware für eine integrierte finanzielle und wirtschaftliche Bewertung von Schiffsdesigns in der frühen Designphase ist entwickelt und erfolgreich angewendet worden.
•    Die physikalischen und chemischen Eigenschaften unterschiedlicher Brennstoffe wurden in einer Tabelle zusammengetragen und mit „Well-to-Tank“-Informationen (Energieverbrauch und Treibhausgase von der Quelle bis zur Lieferung des Kraftstoffes in den Tank) ergänzt. Dabei wurden Prognosen zu Kraftstoffpreisen und bewährte Konzepte für die Bewertung externer Kosten berücksichtigt.
•    Eine Software zur Lebenszyklusanalyse und Leistungsbewertung ermöglicht eine transparente Entscheidungsunterstützung bei Entwurfsalternativen und berücksichtigt dabei sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte von Design und Betrieb.
Im Rahmen des Projekts wurden auch Empfehlungen für kurz- und langfristige politische Maßnahmen erarbeitet, wie z.B. die Einführung von Anreizen und die Sicherstellung gleicher Wettbewerbsbedingungen bei neuen Vorschriften.
Zum Konsortium zählen auf deutscher Seite unter anderem die die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG), die Meyer Werft, MAN Diesel & Turbo und die Technische Universität Hamburg-Harburg. Weitere der rund 40 Projektpartner sind Damen Shipyards, Wärtsilä, Bureau Veritas, Rolls-Royce, STX France und Fincantieri.
Weitere Informationen unter www.joules-project.eu

In Hamburg hat kürzlich die Abschlusskonferenz des EU-Projekts JOULES (Joint Operation for Ultra Low Emission Shipping) stattgefunden.

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