Fernsteuerung von Schiffen erfolgreich getestet

Die „Highland Chieftain“ wurde aus dem kalifornischen San Diego erfolgreich ferngesteuert

Die Testversuche wurden vor der Nordseeküste Schottlands in Zusammenarbeit mit Gulfmark Offshore durchgeführt, einem US-amerikanischen Seetransportdienstleister, der das Schiff für das Projekt zur Verfügung stellte. Bei den Tests musste das Schiff eine Reihe von Manövern absolvieren, bei denen sowohl dynamische Positionierungen (DP) als auch manuelle Joystick-Steuerungen angewendet wurden. Dabei wurde das Testschiff in der Nordsee per Remote Control aus dem 8000 km entfernten Wärtsilä-Büro in San Diego, Kalifornien, gesteuert.
Für Wärtsiläs Abteilung Dynamic Positioning, die bereits seit Frühling 2016 Fernsteuerungssysteme für Schiffe entwickelt, war dies der erste Testlauf mit einem realen Schiff. Das 80 m lange Plattform-Versorgungsschiff „Highland Chieftain“ ist bereits mit dem Nacos-Platinum-Paket ausgestattet, welches das Navigations-, Automatisierungs- und DP-System sowie die Antriebssteuerung von Wärtsilä zusammenführt. Für den Test wurde im DP-System vorübergehend zusätzliche Software installiert, um Daten über die Satellitenverbindung des Schiffes zur Kontrollstation an Land in Kalifornien zu leiten. Dabei war es wichtig, dass die Prüfverfahren von Wärtsilä mit Standardbandbreiten der satellitengestützten Bordkommunikation durchgeführt wurden. Für den Austausch zwischen dem Schiff und dem fernsteuernden Kontrollbüro wurde keine landgestützte Technik verwendet. Aufgrund des modularen und leicht aufrüstbaren Systems konnte die Nachrüstung mit der DP-Software innerhalb von nur 30 Stunden mit minimalen Beeinträchtigungen abgeschlossen werden.
Der erfolgreiche Test wurde über einen Zeitraum von fast vier Stunden durchgeführt. Während dieser Zeit durchlief das Schiff eine Reihe von Manövern sowohl mit hohen als auch niedrigen Geschwindigkeiten. Alle durchgeführten Prüfverfahren verliefen wie geplant.
Wärtsilä entwickelt Digitalisierungstechnologien, die über ein Smart-Marine-Netzwerk „intelligente“ Schiffe mit „intelligenten“ Häfen verbinden sollen, um den Einsatz von Ressourcen noch effizienter zu gestalten. Dies soll auch dazu beitragen, Auswirkungen des Schiffsbetriebs auf das Klima zu reduzieren und gleichzeitig die Sicherheit zu erhöhen.
Wärtsilä geht davon aus, dass die Entwicklung von erfolgreichen Fernzugriffen auf Schiffe den Kunden auch virtuelle Service-Lösungen ermöglichen wird, wenn sie ihre DP-Systeme abstimmen oder testen möchten. Darüber hinaus wird diese Lösung auch für andere Pilotprojekte wie automatisierte Docking-Verfahren eingesetzt werden können.

Der Technologiekonzern Wärtsilä hat mit einem erfolgreichen Test zur Fernsteuerung von Schiffen einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Entwicklung seiner Smart Marine Solution erreicht.

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