Die 70. MEPC-Sitzung in London (Foto: IMO)

IMO beschließt Fahrplan für weltweite CO2-Regulierung und strengere Abgaswerte

Bei der 70. MEPC-(Marine Environment Protection Committee)-Sitzung der IMO haben die 171 Mitgliedstaaten im IMO-Umweltausschuss einen globalen Fahrplan zur Messung und Senkung von CO2-Emissionen sowie strengere Grenzwerte für Schwefel- und Stickoxid-Abgase beschlossen.

Demnach müssen ab 2019 alle Reedereien den Brennstoffverbrauch, die zurückgelegte Seestrecke und die Zahl der Betriebsstunden ihrer Schiffe über den jeweiligen Flaggenstaat des Schiffes zur Auswertung an die IMO in London übermitteln. Parallel will der IMO-Umweltausschuss über geeignete Ziele und Maßnahmen diskutieren, wie der CO2-Fußabdruck der Schifffahrt weiter verkleinert werden kann. Eine verbindliche Entscheidung für mögliche weitere CO2-Minderungsmaßnahmen soll dann 2023 auf Grundlage einer soliden Datenbasis fallen.

Darüber hinaus hat der IMO-Umweltausschuss beschlossen, den Termin für den weltweit strengeren Grenzwert für Schwefelabgase auf 2020 festzulegen. Damit wird der zulässige Schwefelanteil im Brennstoff um 86 Prozent abgesenkt – von heute 3,5 Prozent auf dann 0,5 Prozent.

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) begrüßt die Maßnahmen: „Die IMO hat erneut entscheidende Meilensteine gesetzt, die CO2-Emissionen und Abgase der Schifffahrt weltweit stark abzusenken. Der Seeverkehr ist für die Industrie und unseren Alltag unverzichtbar. Jetzt wird der moderne Seetransport noch klimafreundlicherer und sauberer als jemals zuvor. Dass alle Staaten im IMO-Umweltausschuss trotz der kontroversen Diskussion an einem Strang ziehen, unterstreicht erneut die Handlungsfähigkeit der IMO als globaler Gesetzgeber für die Schifffahrt. Die EU sollte diese positive Entwicklung weiterhin eng begleiten und von regionalen Sonderlösungen absehen. Der Einbezug der Seeschifffahrt in den europäischen Emissionshandel würde den Klimaschutz nicht voranbringen, sondern nur zu einer Doppelbelastung europäischer Reedereien und unnötigen Wettbewerbsverzerrungen führen“, so Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VDR.

Schifffahrt
Artikel Redaktion Schiff&Hafen
Artikel Redaktion Schiff&Hafen