Roboter sollen bei der Entleerung von Seecontainern helfen

Das manuelle Entleeren von Containern soll durch das IRiS-Projekt vereinfacht werden (Foto: Tchibo)

Das BIBA  Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen entwickelt jetzt zusammen mit Partnern einen neuartigen Roboter, der diese Arbeit künftig übernehmen soll. Zu den Entwicklungspartnern des neuen Projekts „Interaktives Robotiksystem zur Entleerung von Seecontainern“ (IRiS) gehören die Bremer Unternehmen BLG Handelslogistik und Schulz Systemtechnik sowie der Bildverarbeitung-Spezialist FRAMOS, Taufkirchen.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert das dreijährige Vorhaben im Rahmen des Programms für Innovative Hafentechnologien (IHATEC) mit 2,2 Mio. Euro. Der Gesamtumfang beträgt 3,16 Mio. Euro. Begleitet wird das Projekt vom Projektträger TÜV Rheinland, Verbundkoordinator ist BLG Handelslogistik.
Das Vorhaben dient der Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie der Effizienz von Umschlagprozessen an Seehäfen. Der in dem Projekt entwickelte neuartige, mobile Roboter soll innerhalb kürzester Zeit ohne große Infrastruktur-Anpassungen zur Entladung eingesetzt werden können. Als erstes erfolgt die Aufnahme der technologischen und mitarbeiter-spezifischen Anforderungen.
Um die Zusammenarbeit mit der Maschine möglichst einfach zu gestalten, entwickeln die Projektpartner auch Mensch-Roboter-Interaktionsschnittstellen. Unterschiedliche Interaktionsmodule ermöglichen eine intuitive Kontrolle und Steuerung des Roboters. „So lässt sich der Roboter überwachen, und bei Störungen können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell und mit wenig Aufwand und vor allem ohne Programmierkenntnisse eingreifen – losgelöst vom Arbeitsort des Roboters auch von einem Leitstand aus. Das Risiko kostenintensiver Systemstillstände wird damit minimiert“, sagt Dr.-Ing. Hendrik Thamer, Leiter des Projektes am BIBA.
„Die Entwicklung der Mechatronik des Systems wird von Beginn der Entwicklungsarbeiten an durch die Abbildung in einem digitalen Zwilling begleitet. So können Komponenten bereits im Vorfeld simuliert und virtuell getestet werden“, erklärt Thamer. Die Mensch-Roboter-Schnittstellen werden in einen exemplarischen Leitstand integriert. Sind abschließend alle einzelnen Komponenten in ein Gesamtsystem integriert, erfolgen die Labor- und Feldtests. Eine Herausforderung in dem Projekt ist auch die Analyse des Containerinhaltes. Sie erfolgt mithilfe neuester Methoden der künstlichen Intelligenz.
 „Der im Projekt entstehende Prototyp wird schon 2019 zeigen, wie eine verlässliche Zusammenarbeit von Mensch und Maschine in der Versorgungskette aussehen kann“, sagt Wolf Lampe, Leiter Nachhaltigkeit und neue Technologien bei BLG Logistics. „Die Konstellation der Projektpartnerschaft und ein ausgereiftes Konzept geben Anlass zu diesem Optimismus.“

Die Entleerung von Containern ist nach wie vor eine schwere körperliche Arbeit und geschieht auch heute noch überwiegend manuell.

Teilen
Drucken
Nach oben