Traditionelles Schiffahrts-Essen, aktuelle Themen

430 Teilnehmer fanden sich im Grand Elysee-Hotel ein

In seiner Rede ging Suhr auf Themen ein, die aktuell die Schifffahrtsbranche bewegen, wie die Elbvertiefung oder die 10. Nationale Maritime Konferenz, die im April in der Hansestadt stattfindet. Suhr hob darüber hinaus die Bedeutung der Nachwuchsförderung hervor, die dem Verein große Sorgen bereite. Die große Frage, die sich derzeit stelle ist, wie das maritime Know-how unter den gegenwärtigen Umständen erhalten werden solle, so Suhr. Diese Frage zu klären und den Bedarf des maritimen Know-hows zu ermitteln, hat sich der Verein zur Aufgabe gemacht und lädt vor diesem Hintergrund zur Podiumsdiskussion mit dem Titel „Welches maritime Know-how brauchen wir in Deutschland?“ am 21. Februar ein.
Welchen Stellenwert der Nachwuchs im Verein einnimmt, zeigte auch die anschließende Preisverleihung, bei der zwei Absolventen der Staatlichen Handelsschule Berliner Tor (HBT) ausgezeichnet wurden. Der diesjährige Preis des Nautischen Vereins zu Hamburg ging an die Jahrgangsbeste, Jule Hansen, und Steffen Sauerborn, der mit nur einem Punkt weniger als Zweitbester die Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann abgeschlossen hat.
Als Gastredner konnte der Verein in diesem Jahr Knut Fleckenstein, Mitglied des Europäischen Parlaments, gewinnen. Als Hamburger kritisierte er, dass sich die Entscheidung darüber, ob die Elbe vertieft werden kann zu lange hinziehe. „Zehn Jahre sind eine verdammt zu lange Zeit“, sagte Fleckenstein. Schuld daran sei seiner Ansicht nach das deutsche Verbandsklagerecht, das mittlerweile dazu führe, dass viele große Infrastrukturprojekte in die Länge gezogen werden. Der Umweltschutz müsse so umfangreich wie möglich berücksichtigt werden, man sollte jedoch über die Abschaffung des Verbandsklagerechts sprechen. Insbesondere auch deshalb, weil andere EU-Staaten dieses nicht kennen, was eine Wettbewerbsverzerrung darstelle. Noch länger habe es gedauert, bis das Port Package III verabschiedet wurde, nämlich 15 Jahre. Aus dem Paket wurde in dieser Zeit ein Port-Päckchen, sagte Fleckstein zufrieden. Als Erfolg ließe sich betrachten, was nicht drin steht, so der EU-Parlamentarier. Weder zusätzliche Hafenaufsichtsbehörden noch Zwangsliberalisierung seien ein Thema. Das Regelwerk konzentriere sich auf die Funktion und nicht die Organisation der Häfen. So werde sich auch für den Hamburger Hafen nicht viel ändern, so Knut Fleckenstein.

Rund 430 Gäste haben in diesem Jahr an dem traditionellen Schiffahrts-Essen des Nautischen Vereins zu Hamburg teilgenommen. Vorstandsvorsitzender, Kapitän Christian Suhr, begrüßte die Teilnehmer im Hamburger Grand Elysee-Hotel.

Teilen
Drucken
Nach oben