Erster deutscher LNG-Terminal in Betrieb

Die FSRU „Höegh Esperanza“ am Anleger der Umschlaganlage Voslapper Groden (Foto: Andreas Burmann)

In Wilhelmshaven hat der Gasimporteur Uniper am Mittwoch mit der Inbetriebnahme des ersten deutschen LNG-Importterminals begonnen. Die Anlage war am Wochenende in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Bundesfinanzminister Christian Lindner und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil eingeweiht worden. Wenige Tage zuvor war die vom Bund gecharterte FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) „Höegh Esperanza“ der norwegischen Reederei Höegh LNG an dem neuen Anleger der Umschlaganlage Voslapper Groden (UVG) eingetroffen.

Der Tiefwasseranleger der UVG kann von LNG-Tankern aller Größen und unabhängig von den Gezeiten angelaufen werden. Das LNG wird von den Schiffen zur FSRU geleitet, dort regasifiziert und anschließend über die rund 26 km lange Wilhelmshavener Anbindungsleitung bei Etzel in das deutsche Ferngasnetz eingespeist.

Das gesamte Projekt wurde in lediglich rund zehn Monaten von der Hafenbetriebsgesellschaft Niedersachsen Ports, dem Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) und dem Energieversorger Uniper, gleichzeitig Betreiber des Terminals, realisiert. Der Start des Regelbetriebs mit einer jährlichen Regasifizierungskapazität von mindestens 5 Mrd. m³ ist ab Januar geplant. Die Installationen sind zudem bereits für einen künftigen Import von Wasserstoff bzw. dessen Derivaten vorbereitet.

Prof. Klaus-Dieter Maubach, CEO von Uniper, kommentiert: „Nach nur zehn Monaten Projektzeit eröffnen wir heute Deutschlands erstes LNG-Terminal in Wilhelmshaven. Das zeigt, was in Deutschland möglich ist und sollte eine Blaupause sein für andere Projekte der Energiewende. […] Kurzfristig können wir in Wilhelmshaven rund sechs Prozent unseres Gasbedarfs mit LNG decken, das direkt in Deutschland ankommt. Klar ist aber auch: Die Investitionen in dieses Projekt sind auch Investitionen in eine Zukunft ohne CO2: Mittel- und langfristig soll Unipers Green Wilhelmshaven Projekt durch den Import grünen Ammoniaks und durch die Produktion von grünem Wasserstoff einen großen Beitrag zur Dekarbonisierung der deutschen Industrie leisten.“

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