Gesamtumschlag im Rotterdamer Hafen rückläufig

Europas größter Seehafen in Rotterdam (Foto: Martens Multimedia)

Der Rotterdamer Hafen hat in der ersten Jahreshälfte mit einem Gesamtumschlag von 211 Mio. t ein Minus von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbucht. Die Gründe sieht Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority, unter anderem im Investitionsstau und Unterbrechungen der Lieferketten, mit denen sich der Hafen in den vergangenen Monaten konfrontiert sah.

Der stärkste Rückgang wurde nach Angaben der Hafenbehörde beim Trockenmassengut (-8,9 Prozent) und Flüssigmassengut (-5,3 Prozent) verzeichnet. Im Detail sind die Ergebnisse jedoch unterschiedlich. Während beispielsweise der Umschlag von Agribulk (+18,6 Prozent), Rohöl (+2,6 Prozent) und LNG (+9 Prozent) gestiegen sei, gingen die Lieferungen von Eisenerz (-12,2 Prozent), Schrott (-12,2 Prozent) und Mineralölprodukten (-21,5 Prozent) zurück.

Der Containerumschlag stieg um 2,7 Prozent auf 7 Mio. TEU. Ausschlaggebend dafür sei der gestiegene europäische Verbrauch, heißt es aus Rotterdam. Die Einfuhr aus Asien stieg dadurch um 8,4 Prozent. Der Umschlag von und nach Nordamerika wiederum wuchs um 9,1 Prozent. Bei der Tonnage ging der Containerumschlag jedoch um 1 Prozent auf 66,5 Mio. t zurück. Während die Zahl der vollen Exportcontainer um 5 Prozent sank, gingen vermehrt leere Exportcontainer über die Kaikanten. Dieser Rückgang lässt sich der Port of Rotterdam Authority zufolge durch die anhaltend schwache Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie erklären.

Auch bei der Abfertigung meldet die Hafenbehörde Schwierigkeiten und nennt als Ursachen die Umstellung auf neue Fahrpläne, hohe Abrufzahlen, wechselnde Allianzen, Arbeitsunterbrechungen und schwierige Wettbewerbsbedingungen zu Beginn des Jahres. Dies habe zu steigenden Wartezeiten bei der landseitigen Abfertigung an den Tiefseeterminals geführt. Die Situation auf der Seeseite sei inzwischen unter Kontrolle. Die Zahl der wartenden großen Containerschiffe sei „sehr begrenzt“, so die Hafenbehörde. Das System müsse dringend effizienter und widerstandfähiger werden. Im ersten Halbjahr wurden in Rotterdam mehr als 100 Containerschiffe mit einer Ladekapazität von mehr als 12 000 TEU abgefertigt.

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