Gleiche Wettbewerbsbedingungen bei der Dekarbonisierung

Im Rahmen einer Initiative der International Windship Association (IWSA) haben kürzlich mehr als 90 internationale maritime Unternehmen, die sich alle mit Windantrieben für die Schifffahrt beschäftigen, einen offenen Brief an die Entscheidungsträger der maritimen Industrie und die gesamte Schifffahrtsgemeinschaft gerichtet. Die Unterzeichnenden – darunter Reedereien, Konstruktionsbüros, Schiffbauversuchsanstalten sowie unterschiedliche Technologieanbieter – fordern darin, alle verfügbaren Energielösungen vollständig zu bewerten und zu nutzen, die zu einer nachhaltigen und zügigen Senkung der Treibhausgasemissionen im nächsten Jahrzehnt beitragen, um auf die Klimakrise zu reagieren. Zu diesem Zweck müssten leicht verfügbare und bewährte Windantriebslösungen zentral in die Überlegungen zur Dekarbonisierung integriert werden, was derzeit nicht der Fall sei. Die Absender des Briefes weisen u.a. darauf hin, dass windunterstützte oder primäre Windantriebssysteme robuste, skalierbare und wirtschaftlich tragfähige Lösungen bieten – unabhängig von der Größe oder Art des kommerziellen Schiffes. Ein Dutzend großer Hochseeschiffe mit Wind(zusatz)antrieben werde bis zum Ende des ersten Quartals 2021 in Fahrt kommen.

Durch den Einsatz von Windenergielösungen als Teil eines hybriden Antriebskonzeptes könnten Schiffseigner und -betreiber die anfänglichen Emissionseinsparungsziele für 2030 erreichen und damit einen entscheidenden Beitrag zur Einhaltung des weiterführenden Ziels für 2050 leisten, heißt es in dem Brief. Ferner werden eine von der britischen Regierung in Auftrag gegebene Studie, die eine Durchdringung der globalen Flotte mit Windtechnologien von bis zu 45 Prozent bis zum Jahr 2050 prognostiziert, sowie eine von der EU in Auftrag gegebene Analyse zum Thema Wind, die die Anzahl der möglichen Installationen bis zum Jahr 2030 auf bis zu 10 700 Einheiten beziffert, angeführt.

Der Brief fordert u.a. die Einrichtung einer internationalen Multi-Stakeholder-Arbeitsgruppe. Diese sollte den potenziellen Beitrag des Windantriebs zur Dekarbonisierung der globalen Flotte angesichts des Klimanotstands bewerten und quantifizieren. Zudem wird gefordert, gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Energiesysteme zu schaffen und aufrechtzuerhalten und über den derzeitigen engen, kraftstoffzentrierten Ansatz hinauszugehen. Der genaue Wortlaut des Briefes und weitere Details unter

http://wind-ship.org/news-media-4

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