Joint-Venture für wasserstoffbasierte Antriebssysteme

Dr. Daniel Teichmann, CEO der Hydrogenious LOHC Technologies GmbH und Vorsitzender des Joint Venture-Boards der neu gegründeten Hydrogenious LOHC Maritime AS  (Foto: Hydrogenious LOHC Technologies)

Die Erlanger Hydrogenious LOHC Technologies GmbH und die norwegische Reederei Johannes Østensjø dy AS haben ein Joint-Venture gegründet: Die Hydrogenious LOHC Maritime AS will zukünftig Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC)-basierte On-Board-Anwendungen für die Seeschifffahrt entwickeln. Mit Wasserstoff als Energielieferant sollen so emissionsfreie Brennstoffzellen-Antriebssysteme im Megawatt-Bereich realisiert werden.

Im Rahmen des Pilotprojekts „HyNjord“, das von der staatlich-norwegischen Förderagentur Enova mit 26 Mio. NOK (ca. 2,5 Mio. Euro) unterstützt wird, will das Joint-Venture ein 200 kW leistendes LOHC/Brennstoffzellen-Antriebssystem entwickeln. Darüber hinaus lässt Østensjø alle sechs aktuell im Bau befindlichen Serviceschiffe der Konzerntochter Edda Wind für die Ausrüstung mit einem LOHC-basierten Antrieb vorbereiten.

Die LOHC-Technologie ist Unternehmensangaben zufolge besonders sicher: Wasserstoff wird chemisch an das flüssige organische Trägermaterial Benzyltoluol gebunden. Diese Verbindung weist keine der kritischen Eigenschaften von reinem Wasserstoff auf, ist ungiftig und nicht als Gefahrgut klassifiziert. Für Transport und Lagerung kann die bereits bestehende Infrastruktur für Flüssigbrennstoffe genutzt werden, so Hydrogenious LOHC Technologies. Eine an Bord befindliche LOHC Release Unit setzt mittels einer katalytischen Reaktion den Wasserstoff wieder frei, der dann in einer Brennstoffzelle in Strom umgewandelt wird. Das verwendete Trägeröl Benzyltoluol kann den Angaben zufolge mehrere hundert Mal mit Wasserstoff be- und entladen werden und ist vielfach recyclebar.

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