Niedersachsen Ports will Cuxhaven zum „Hafen der Energiewende“ ausbauen

(v.l.:) Holger Banik, Geschäftsführer NPorts, Alexandra Brandt, stellvertretende Niederlassungsleiterin, und Knut Kokkelink, Niederlassungsleiter von NPorts in Cuxhaven (Foto: Elbreklame/Markus Grabsch)
Niedersachsen Ports (NPorts) hat angekündigt, bis 2028 mehr als eine Mrd. Euro in den Ausbau des Hafenstandorts Cuxhaven zu investieren – so viel wie an keinem anderen Areal des Unternehmens in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen.
„Wir sind der Hafen für Off- und Onshore in Deutschland“, sagt Holger Banik, Geschäftsführer von NPorts. Cuxhaven sei der bedeutendste deutsche Standort für die Offshore-Windindustrie: Rund 80 Prozent der in Deutschland eingesetzten Onshore-Rotorblätter werden hier verladen, außerdem gehen Offshore-Komponenten des Siemens-Werks von hier in die Nordsee.
Nun will NPorts Cuxhaven weiter ausbauen. Die Liegeplätze 5 bis 7 werden derzeit auf 1250 m Länge erweitert, und mit 38 ha neuer Terminalfläche entstehen zusätzliche Kapazitäten, um dem wachsenden Bedarf an Umschlagflächen für Windenergieanlagen zu begegnen. Rund 300 Mio. Euro fließen der Hafengesellschaft zufolge in diese Maßnahme, finanziert durch Mittel von Bund und Land sowie durch die Hafenwirtschaft. Der Flächenverbrauch beim Hafenausbau soll kompensiert werden, indem rund 150 ha Ausgleichsflächen „naturschutzfachlich entwickelt“ werden.
Es geht der Hafengesellschaft aber nicht nur um den Umschlag von Schwerlasten. „Cuxhaven soll ein Hafen der Energiewende werden, auch im Betrieb“, heißt es von NPorts. Bis 2040 wolle man klimaneutral arbeiten. Dafür seien umfangreiche Investitionen in energetische Sanierungen, Photovoltaikanlagen und den Bezug von grünem Strom vorgesehen. Zudem werden die bestehenden Gleise erneuert, um den Hafen effizienter an das Hinterland anzuschließen.
„Auch kleine Maßnahmen wie die Sanierung einer Spundwand oder die Instandhaltung von Straßen, Gebäuden und Umschlagsflächen sind wichtig, damit der Hafenbetrieb stabil bleibt“, sagt Knut Kokkelink, der den Standort Cuxhaven gemeinsam mit Alexandra Brandt leitet. Dabei gelte es auch, den Denkmalschutz zu berücksichtigen, der bei vielen Gebäuden am Hafen greife.
Neue Technologien sollen dabei helfen, den Hafenbetrieb sicherer und effizienter zu gestalten. So wird im Forschungsprojekt SIDAS getestet, wie Sensorik helfen kann, Kollisionen im Hafen zu vermeiden. Zudem läuft das internationale Projekt DIOL, das innovative Logistikkonzepte für den Offshore-Bereich entwickeln soll. Auch die Kreuzfahrt ist in Cuxhaven weiterhin ein Thema, wenn auch ein kleineres. Vier Anläufe sind für das kommende Jahr geplant. „Wir sind ein Hafen für vieles, auch für die Kreuzfahrt“, sagt Banik. Ziel aller Bemühungen sei es, Cuxhaven zu einem Knotenpunkt der Energiewende zu machen.