ZDS veröffentlicht Positionspapier
Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V. (ZDS) hat ein achtseitiges Positionspapier zum Thema Carbon Management veröffentlicht. Damit knüpft der ZDS an die kürzlich erschienene Industriestrategie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) an, welche die Nutzung von Carbon Capture and Utilization (CCU) und Carbon Capture and Storage (CCS) zur CO2-Reduktion befürwortet.
Zentrale Forderungen des Positionspapiers sind u.a. ein klares bundespolitisches Bekenntnis zu CCU- und CCS-Technologien, eine Überarbeitung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes (KSpG) sowie die Berücksichtigung deutscher Seehafenstandorte als intermodale Hubs bei der Erarbeitung eines CO2-Infrastrukturplans. Weiterhin seien Abschreibungsmöglichkeiten, Klimaschutzverträge (Carbon Contracts for Difference – CCfD) und öffentliche Förderrahmen notwendig, um die Betriebs- und Investitionskosten für die Pilotierung von grenzüberschreitenden CO2-Transport-, Umschlag- und Speicherinfrastrukturen in deutschen Seehäfen auszugleichen.
Der ZDS betont in seiner Stellungnahme die Bedeutung deutscher Seehäfen als Drehscheiben für Energieträger, die die Verkehrsträger Schiff, Bahn und Straße für global gehandelte Güter bündeln. Für Seehafenbetriebe können Umschlag, Lagerung und Verteilung nicht nur von Wasserstoff und dessen Derivaten, sondern zukünftig auch von verflüssigtem CO2 im Rahmen technologischer Entwicklungen neue und innovative Geschäftsfelder darstellen, so der ZDS. Darüber hinaus würden Hafenflächen technische und wirtschaftliche Voraussetzungen für den Aufbau von CO2-Infrastrukturen für künftige CCU- und CCS-Anwendungen als wichtige Bausteine beim Übergang zu kohlenstoffneutralen Seehäfen bieten. Gemeinsam mit der betroffenen Prozessindustrie könnten sich für Seehafenunternehmen Möglichkeiten zur Errichtung von CO2-Verflüssigungsanlagen, Zwischenlagern sowie CO2-Umschlaganlagen für den grenzüberschreitenden Transport, sowohl per Seeschiff als auch teilweise per Pipeline eröffnen.