Zentraler Tarifvertrag zu Fahrertätigkeiten im Automobilumschlag

Aufgrund der krisenbedingten erheblichen Einbrüche der Umschlagsvolumen in den Häfen, aber auch aufgrund starker konjunktureller und struktureller Veränderungen im Automobilumschlag reichten die bisher von den Seehafenbetrieben getroffenen beschäftigungssichernden Maßnahmen nicht mehr aus, um den Schwierigkeiten im Automobilumschlag langfristig zu begegnen.

„Unser Marktumfeld hat sich in den zurückliegenden Monaten dramatisch verändert. Deshalb mussten wir unsere Tarifwerke kurzfristig an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen“, sagt Hartmut Mekelburg, Arbeitsdirektor der BLG, Bremen. „Der Automobilumschlag hat besonders unter den Auswirkungen der Wirtschaftskrise gelitten. Dies liegt an konjunkturellen und strukturellen Änderungen der Märkte. Beispielsweise beliefern asiatische Automobilhersteller die Europäische Union zunehmend direkt aus Osteuropa. Dadurch fällt der Import über die Westhäfen wesentlich schwächer aus. Im Automobilbereich mussten daher alle Anstrengungen unternommen werden, um überhaupt das jetzige niedrige Umschlagsniveau halten zu können. Mit dem neuen Tarifvertrag ist es uns gelungen, ein wirkungsvolles Anpassungsinstrument zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und der Beschäftigungssituation zu vereinbaren.“

Der neue Tarifvertrag sieht für Fahrertätigkeiten auf Autoterminals in deutschen Seehäfen einen Stundenlohn von 10,90 Euro vor, ohne dass strukturelle Veränderungen der übrigen Tarifverträge des ZDS notwendig wurden.

Der Verhandlungsführer des ZDS, Heinz Brandt, zeigt sich zufrieden, dass es auf zentraler Ebene zu einer schnellen Einigung am Verhandlungstisch gekommen ist: „Mit dem Tarifvertrag ist es uns gelungen, den zentralen Tarifverbund zusammenzuhalten. Nach dem Scheitern der örtlichen Verhandlungen in Bremen haben wir mit dem heute beschlossenen Tarifvertrag ein Regelungswerk auf den Weg gebracht, das die schwierige wirtschaftliche Situation der Hafenbetriebe im Automobilumschlag anerkennt und gleichzeitig Beschäftigung in den deutschen Seehäfen sichert. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen haben wir damit für beide Seiten ein tragfähiges Ergebnis erzielt. In Zeiten langwieriger Tarifverhandlungen ist die jetzige Einigung eine positive Nachricht für unsere Hafenbetriebe, Mitarbeiter und Kunden. Obwohl in der Sache hart verhandelt wurde, ist das Ergebnis auch ein Beleg für die traditionell vertrauensvolle Zusammenarbeit des ZDS mit dem Tarif-vertragspartner ver.di.“

Nach schwierigen Verhandlungen haben sich der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V. (ZDS) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di auf den Abschluss eines zentralen eigenständigen Tarifvertrages zu Fahrertätigkeiten im Automobilumschlag in den deutschen Seehäfen geeinigt.

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