Amprion vergibt Konverterstationen an deutsch-spanisches Konsortium

Illustration einer 2-GW Konverterplattform

(Abbildung: Amprion)

Die Amprion Offshore GmbH hat Siemens Energy und das spanische EPC-Unternehmen Dragados Offshore mit dem Bau der Konverterstationen für die Offshore-Netzanbindungssysteme „LanWin1“ und „LanWin3“ beauftragt. Die Partner sollen jeweils zwei Konverter auf See und an Land in der neuen Leistungsklasse von 2 GW bauen. Die Systeme sollen zwei bzw. drei Jahre früher als ursprünglich vorgesehen in Betrieb genommen werden. Dass es derzeit weiterhin nicht möglich ist, derartige Anlagen in Deutschland fertigen zu lassen, kritisiert unter anderem die Stiftung Offshore-Windenergie.

Aufgrund der Beschleunigungsziele der Bundesregierung hatte die Amprion Offshore GmbH den Bau der Konverter früher als geplant bereits im Herbst 2022 ausgeschrieben. Die Pläne sehen vor, dass „LanWin1“ bereits 2029 anstatt 2031 und „LanWin3“ im Jahr 2030 anstatt 2033 in Betrieb gehen soll. Mit nur drei Monaten Ausschreibungs- und Vergabephase konnte Amprion den Prozess nun in Rekordzeit abschließen. Die Erfahrungen aus bisherigen Vergabeverfahren sind dabei ein wichtiger Faktor gewesen. Das Vertragsvolumen liegt bei über vier Milliarden Euro inklusive der Instandhaltung für zehn Jahre.

Im vergangenen Sommer hatte Amprion das spanisch-deutsche Konsortium bereits mit dem Bau der Konverter für „DolWin4“ und BorWin4 beauftragt. Dabei haben die Unternehmen eine um ein Jahr beschleunigte Inbetriebnahme für „BorWin4“ zugesagt.

Die Geschäftsführerin der Stiftung Offshore-Windenergie, Karina Würtz, kommentierte nach Bekanntwerden der Auftragsvergabe: „Zunächst möchten wir Amprion Offshore und Siemens Energy zum erfolgreichen Vertragsabschluss gratulieren. Konverterplattformen sind ein neuralgischer Punkt der deutschen Offshore-Ausbau-Ambitionen. […] Dass die Vergabe dieses energie-, industrie- und sicherheitspolitisch relevanten, milliardenschweren Auftrages an ein europäisches Konsortium und einen europäischen Standort möglich war, ist daher eine gute Nachricht.“

Im Hinblick auf die zukünftige Energiesicherheit blicke die Stiftung jedoch auch sorgenvoll auf das Ergebnis. „Nur einen einzigen Standort in ganz Europa für die Fertigung von 2 GW-Konverterplattformen zu haben, ist kein gutes Zeichen für unsere geplante Energiewende, die zu einem großen Teil vom geplanten Ausbau der Offshore-Windenergie abhängt. Vor allem dann nicht, wenn man sich den bereits heute massiven, zukünftig weiter anwachsenden Konkurrenzdruck um knappe Produktionsfaktoren vergegenwärtigt, den die stetig anwachsenden Offshore-Ausbauziele anderer Länder bedeuten“, so Würtz.

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