Auftrag für Kabelsysteme für „DolWin4“ und „BorWin4“ erteilt

Schematische Darstellung der Netzanbindungssysteme „DolWin4“ und „BorWin4“ (Quelle: Amprion Offshore GmbH)

Die Amprion Offshore GmbH hat das italienische Unternehmen Prysmian Powerlink S.r.l. mit der Lieferung und Installation der Kabelsysteme für die Offshore-Netzanbindungssysteme „DolWin4“ und „BorWin4“ beauftragt. Der Auftrag über eine Gesamtsumme von über 800 Millionen Euro einschließlich optionaler Beauftragungsbestandteile beinhaltet etwa 1000 Kilometer HGÜ-See- und Landkabel.

Im Frühjahr 2021 hatte Amprion den Vergabeprozess für die Kabelaufträge begonnen. Mit der Entscheidung für Prysmian Powerlink S.r.l. hat der Übertragungsnetzbetreiber diesen Prozess nun fristgerecht abgeschlossen.

„Prysmian hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie das nötige Knowhow für die Installation von Kabeln sowohl auf See als auch an Land besitzen“, sagt Peter Barth, Geschäftsführer von Amprion Offshore. „Das war uns wichtig bei der Vergabe der Kabelaufträge unserer ersten Offshore-Projekte.“ Prysmian habe im Vergabeprozess zudem durch Flexibilität, großes Engagement und wettbewerbsfähige Konditionen überzeugt. Auch die Zusage, die Kabel für „BorWin4“ im Rahmen der beschleunigten Szenarien der Bundesregierung bereits 2028 – und damit ein Jahr früher als geplant – installieren zu können, spielte eine wichtige Rolle. „In den aktuellen Zeiten ist die Vergabe unserer Aufträge ein wichtiges Zeichen, dass es mit der Energiewende vorangeht“, betont Barth. „Das sollte Mut machen.“

Die weitgehend parallel verlaufenden Offshore- Netzanbindungssysteme „DolWin4“ und „BorWin4“ gehören zu den wichtigen Energiewende-Projekten in Deutschland. Amprion nutzt für die Leitungen die Technik der Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ), mit deren Hilfe sich große Energiemengen über große Entfernungen verlustarm transportieren lassen. „DolWin4“ und „BorWin4“ sollen nach derzeitiger Gesetzeslage 2028 und 2029 in Betrieb gehen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 60 bzw. 125 Kilometer auf See, unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Von dort aus verlaufen sie noch rund 155 Kilometer als Erdkabel in Richtung der Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Ems), wo Amprion sie an sein Übertragungsnetz anschließen wird. Dort geht Ende 2022 das Kernkraftwerk Emsland vom Netz. Über „DolWin4“ und „BorWin4“ wird die dadurch entfallende Erzeugungskapazität durch 1,8 GW Offshore-Windenergie ersetzt.

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