BRIESE-Preis vergeben

Bei der Übergabe der Auszeichnung: (v.l.) Klaus Küper, BRIESE Schiffahrts GmbH & Co. KG
Research | Forschungsschifffahrt; Dr. Luisa von Albedyll, Preisträgerin; Prof. Oliver Zielinski, Direktor IOW

(Foto: BRIESE)

Der BRIESE-Preis für Meeresforschung 2022 geht an Dr. Luisa von Albedyll. Die Jury würdigte ihre herausragende Forschung, die wesentlich zum Verständnis dynamischer Prozesse beiträgt, die die Dicke von polarem Meereis beeinflussen. Ihre Arbeit sei damit ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung rechnerischer Modelle, die Zukunftsprojektionen von Klimawandelfolgen ermöglichen, speziell der regionalen Meereisdickeverteilung im Nordpolarmeer, und somit auch Grundlage für wichtige politische, ökonomische und Umweltschutzentscheidungen sind. Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird von der Briese-Reederei gestiftet und vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) wissenschaftlich betreut.

Für ihre Forschung konnte die Preisträgerin im Rahmen ihrer Promotionszeit an der vom AWI geleiteten MOSAiC-Polarexpedition mit dem Forschungsschiff „Polarstern“ teilnehmen.

Konkret hat sich Dr. von Albedyll mit den Prozessen befasst, die die Dicke des Meereises im Nordpolarmeer bestimmen. Dies ist zum einen das sogenannte thermodynamische Wachstum, bei dem das Meerwasser unter dem Eis gefriert und das Eis dadurch dicker wird. Ihr Augenmerk lag aber auf dynamischen Prozessen, die sich aus der Verformung vorhandenen Eises ergeben – das Auseinanderbrechen und Übereinanderschieben von Eisschollen, das in erster Linie durch den Einfluss des Windes erfolgt, im geringerem Ausmaß auch durch Meeresströmungen. Wenn sich im Meereis offenes Wasser auftut, bietet dies wiederum verbesserte Möglichkeiten, dass sich neues Meereis durch thermodynamisches Eiswachstum bildet. „Verformung des Eises – das Aufbrechen tiefer Rinnen und großer Wasserflächen, die anschließend wieder zufrieren, sowie das Auftürmen von Eisschollen zu meterhohen, spitzen Eisrücken – das sind Hotspots, in denen eine unglaubliche Dynamik in Bezug auf die Eisdicke herrscht, ein unglaublich spannendes kreatives Chaos“, so von Albedyll über ihren Forschungsgegenstand, dessen Prozesse zwar grundsätzlich bekannt, zuvor aber noch nicht im Detail quantifiziert und erforscht wurden.

Der BRIESE-Preis wurde in diesem Jahr zum 13. Mal vergeben.

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