DAM und GMT bieten Übersichten zum Thema “Munition im Meer"

Die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) und die Gesellschaft für Maritime Technik (GMT) haben in enger Abstimmung sich ergänzende Hintergrundinformationen zum Thema “Munitionsaltlasten im Meer” erarbeitet, die Interessierten aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft ab sofort auf den Webseiten von DAM und GMT zur Verfügung stehen. Mit den beiden Papieren wollen DAM und GMT eine fundierte Wissensbasis für die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozesse zum Umgang mit der Munition im Meer bereitstellen. Bei Bedarf vermitteln beide Organisationen auch Experten, um das im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung vereinbarte Sofortprogramm zur Bergung der Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee zu begleiten.

In den deutschen ausschließlichen Wirtschaftszonen von Nord- und Ostsee lagern Altlasten von rund 1,6 Millionen Tonnen konventioneller Munition und etwa 5000 Tonnen chemischer Kampfstoffe, die in den beiden Weltkriegen durch Militäroperationen oder danach durch Verklappung versenkt wurden. Kampfmittel im Meer sind eine Bedrohung für die Meeresumwelt und ein Nachhaltigkeitsrisiko für die Bewirtschaftung der Meere, so die beiden Organisationen. Das Factsheet “Munition im Meer – Sachstand und Perspektiven”, das die Deutsche Allianz Meeresforschung herausgegeben hat, bietet einen Überblick zum Thema und fasst den wissenschaftlichen Sachstand zusammen. Neben der historischen Betrachtung, nationalen und internationalen Akteuren und den Gefahren, die von Munitionsaltlasten im Meer ausgehen, beleuchtet das Papier Möglichkeiten der Suche und Bergung sowie das wirtschaftliche Potential.

Die Gesellschaft für Maritime Technik hat zudem die Übersicht zu den “Wertschöpfungsperspektiven für die deutsche meerestechnische Wirtschaft” veröffentlicht. Deutsche Unternehmen spielen als Technologielieferanten, Systemintegratoren oder Dienstleister heute bereits eine wichtige Rolle bei der Detektion und Räumung von Munitionsaltlasten im Meer, so die GMT. Durch jahrelang gesammelte Erfahrung in der Praxis, eigene Forschung und Entwicklung sowie durch die Einbindung in Verbundprojekte auf nationaler und europäischer Ebene sei über die vergangenen Jahre umfangreiches Know-how aufgebaut worden.

Die Munitionsräumung in Nord- und Ostsee werde für Politik und Gesellschaft eine Aufgabe von mehreren Jahrzehnten sein. DAM und GMT empfehlen der Bundesregierung, national wie auch im Dialog mit weiteren Nord- und Ostseeanrainern die staatliche Verpflichtung zur umfassenden Räumung dieser Altlasten aus den Gewässern anzuerkennen und eine Räumung zu veranlassen. Entsprechende Mittel müssten verlässlich bereitgestellt werden. Wenn hierdurch Planungssicherheit geschaffen werde, könne die deutsche Wirtschaft in innovative Verfahren investieren, die nationale Wertschöpfung der Meerestechnik steigern und somit auch ihre Wettbewerbsposition international ausbauen, so DAM und GMT.

Die beiden Papiere können hier heruntergeladen werden:

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