An drei Seilen geführt, kann der Auftriebskörper die maximale horizontale und vertikale Wellenkraft nutzen (Quelle: Nemos)

Ertragreiches Wellenkraftwerk mit Siemens-Technik

Die in Meeren und Ozeanen weltweit verfügbare Energie von Meereswellen stellt eine bisher kaum genutzte, aber nahezu unerschöpfliche Energiequelle dar.

Die Nemos GmbH, Duisburg, hat ein innovatives Wellenkraftwerk entwickelt, das sich durch einen hohen Wirkungsgrad und niedrige Installations- und Wartungskosten auszeichnet. Dies belegt ein Prototyp im Maßstab 1:5, der seit August 2014 in Dänemark unter realen Bedingungen Strom erzeugt. Aufgrund der optimierten Bewegungsbahn und Steuerung erzielt das System laut Nemos mit bis zu 80 Prozent deutlich höhere Wirkungsgrade als andere Wellenenergiesysteme. Nach dem erfolgreichen Test des Prototyps soll in 2017 nun die erste Großanlage in der Nordsee realisiert werden.
Die Pilotanlage wird mit Siemens 1FW3 Torque-Motoren Simotics T, Sinamics S120 Umrichtern und einer Simatic S7-1500 Steuerung betrieben. Die Anforderungen an die elektrische Ausstattung sind hoch. Neben dem Wunsch nach hoher Effizienz und Spitzenbelastung müssen unter anderem schnelle Lastwechsel und niedrige Frequenzen im kleinen Leistungsbereich möglich sein. Dabei wird die Wellenenergie von einem länglichen Auftriebskörper aufgenommen, der an drei Seilen so geführt wird, dass er die horizontalen und vertikalen Wellenkräfte maximal ausnutzt. Da die Anlage an bereits bestehende Offshore-Windkraftanlagen angebunden werden kann, ergeben sich Synergien hinsichtlich der vorhandenen Infrastruktur. So kann beispielsweise für die Energieübertragung die bestehende Verbindung zum Land genutzt werden. Darüber hinaus spricht noch ein weiterer Grund für eine Kombination des Wellenkraftwerks mit Offshore-Windparks: Wellen und Wind treten meist zeitversetzt auf, so dass die Kombination der Anlagen zu einer kontinuierlichen Stromerzeugung und Auslastung der Leitungen beiträgt.

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Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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