Hafenkonzept für Offshore-Windparks

In einem Hafenkonzept werden detaillierte Vernetzungsmöglichkeiten aufgezeigt, mit denen die Windparks des „Helgoland-" und des „Sylt-Clusters“ bedient werden können.

Gemeinsam mit Wirtschaftsminister Jost de Jager stellten der Geschäftsführer von Brunsbüttel-Ports, Frank Schnabel, und windcomm-Chef Matthias Volmari das Konzept in Rendsburg vor. Wie Wirtschaftsminister de Jager mit Blick auf das Energiekonzept der Landesregierung sagte, werde im Jahr 2020 in Schleswig-Holstein rechnerisch mehr Strom durch Windenergie erzeugt als im Land selbst verbraucht wird. Auch andere Bundesländer würden dann mit „Windstrom“ aus Schleswig-Holstein versorgt.

Neben Onshore-Windkraftanlagen, die schon heute nicht mehr aus dem Landschaftsbild wegzudenken seien, werden auch Windkraftanlagen auf dem Meer einen wesentlichen Beitrag dazu leisten. Insgesamt sollen in Nord- und Ostsee über 40 Windparks mit einer Leistung von rund 2700 MW entstehen. Bis 2020 sollen allein in der Nordsee rund 30 Windparks errichtet werden.

Zur Errichtung und dauerhaften Versorgung der Windparks werden nach den Worten von Minister de Jager Häfen mit unterschiedlichen Funktionen benötigt. Das habe bereits die so genannte „Handlungsempfehlung für eine Offshore-Strategie Schleswig-Holsteins“ gezeigt, die im Juli von der Netzwerkagentur windcomm schleswig holstein e.V. in Kiel präsentiert wurde. In dem Konzept werden nach den Worten des Sprechers der Hafenkooperation, Frank Schnabel, Anforderungen an die Häfen und Hafenstandorte definiert sowie
die Vernetzungsszenarien beschrieben, mit denen die Offshore-Windparks des „Helgoland-" und „Sylt-Clusters“ errichtet und dauerhaft versorgt werden können. Der Fokus liege dabei auf der Versorgung und Wartung der Offshore-Windparks. Über die Häfen auf dem Festland – etwa Brunsbüttel oder
Büsum – kann Helgoland unter anderem mit Komponenten, Materialien und Personal versorgt werden. Die Versorgung des Sylt-Clusters soll laut Hafenkonzept einem ähnlichen Muster folgen. Als Reaktionshäfen mit kurzen Anfahrtswegen zu den Windparks sind die Sylter Häfen Hörnum und List vorgesehen, die notwendigen Komponenten und Materialien sollen über die Versorgungshäfen Dagebüll und Husum bezogen werden.
In einem weiteren Szenario des Konzepts werden die beiden schwerlastfähigen Hafenstandorte Brunsbüttel und der Neue Hafen Kiel-Canal in Rendsburg-Osterrönfeld mit einem Shuttle verbunden, um Transportwege auf dem Landweg zu vermeiden. Die Komponenten vom Neuen Hafen Kiel-Canal könnten dann per Shuttle nach Brunsbüttel befördert werden, wo eine Zwischenlagerung oder Vormontage stattfindet, bevor sie just-in-time zu den Windparks verschifft werden. Brunsbüttel soll dabei künftig eine Hub-Funktion einnehmen.

An der Entwicklung des Konzeptes waren neben den Hafenbetreibern auch Standortverwaltungen, Kreise, IHK, Wirtschaftsunternehmen, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, die windcomm schleswig-holstein und das Maritime Cluster Schleswig-Holstein beteiligt. Zur öffentlichen Vermarktung tritt die Kooperation mit einem eigenen Logo und unter dem Namen „Hafen-Kooperation Offshore-Häfen Nordsee SH“ auf. Auf Fachmessen und Konferenzen werden sich zukünftig Interessierte über die Kooperation informieren können. Ein eigener Internetauftritt mit allgemeinen Informationen und Downloadmöglichkeiten des Hafenkonzeptes und des Flyers wird zurzeit ebenfalls erstellt.

Um die rasant wachsende Offshore-Windenergiebranche bei der Suche nach geeigneten Häfen und anderen Logistikstandorten noch effektiver zu unterstützen, haben die schleswig-holsteinischen Nordseehäfen eine Kooperation mit dem Schwerpunkt „Produktion-, Logistik- und Servicehäfen“ vereinbart.

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