Seekabelverlegung der Offshore-Netzanbindungen „BalWin1“ und „BalWin2“ beginnt

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (im grünen Hemd) und Inselbürgermeister Frank Ulrichs (2.v.r.) mit Vertretern von Amprion und der Baufirma Freytag auf Norderney (Foto: Amprion GmbH)
Die Bauarbeiten für die Seekabelverlegung der Offshore-Netzanbindungen „BalWin1“ und „BalWin2“ haben begonnen. Am Norderneyer Nordstrand setzten Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer und Inselbürgermeister Frank Ulrichs mit Vertretern des Übertragungsnetzbetreibers Amprion und der Baufirma Ludwig Freytag symbolisch die Spaten an.
Die Horizontalbohrungen zur Querung der Insel Norderney bilden den Auftakt der Bauarbeiten; 2030 und 2031 sollen „BalWin1“ und „BalWin2“ dann in Betrieb gehen und Windparks in der Nordsee mit dem Übertragungsnetz an Land verbinden. Für die Projekte verlegt die Amprion Offshore GmbH Kabel auf hoher See, im niedersächsischen Küstenmeer sowie an Land zwischen der Küste und dem Raum Osnabrück. Beide Projekte können jeweils eine Leistung von 2000 MW übertragen. Das entspricht zusammen dem Bedarf von etwa 4 Mio. Menschen.
Christian Meyer, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz, sagte beim Spatenstich: „Offshore-Windkraft ist ein günstiger, effizienter und klimaschonender Baustein der Energiewende.“ Vor der Küste werde ein Großteil des dringend notwendigen Ausbaus der Erneuerbaren Energien stattfinden. „Wir machen uns damit frei und unabhängig von fossilen Energien wie Gas, Kohle und Öl und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele.“
In diesem Sommer wird Amprion auf einer Länge von rund 1100 m von der Inselmitte in südliche Richtung bis ins Watt bohren. 2026 folgt die Bohrung von der Inselmitte in Richtung Norden, bevor 2027 schließlich der Festlanddeich bei Hilgenriedersiel unterquert wird. Die Bohrungen werden im sogenannten HDD-Verfahren (Horizontal Directional Drilling) durchgeführt. Dabei werden Kabelschutzrohre in die Bohrkanäle eingebracht, in die anschließend die Gleichstromkabel eingezogen werden.
Der Bürgermeister der Stadt Norderney, Frank Ulrichs, sieht die Insel als „zentralen Standort der Energiewende in Niedersachsen“. Technische Entwicklung, Naturschutz und Tourismus sind seiner Meinung nach vereinbar. „Unser Ziel ist es, die anstehenden Arbeiten auf der Insel so mitzugestalten, dass die Lebensqualität für Einheimische, Gäste und Natur gleichermaßen gewahrt bleibt.” Peter Barth von Amprion ergänzt: „Der Nationalpark Wattenmeer ist ein äußert sensibler Bereich. Bei der Baumaßnahme stimmen wir uns deshalb eng mit den beteiligten Behörden und Bauunternehmen ab.“