Studie bestätigt Potential der Offshore-Windenergieindustrie für Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Windenergiebranche in den letzten Jahren mit einer beeindruckenden Dynamik weiterentwickelt. Ein hoher Vernetzungsgrad zwischen Wirtschaft, Wissenschaft sowie Windenergieverband, vorhandene Flächen und gute Produktions- und Testbedingungen in Hafennähe haben MV zu einem international attraktiven Standort für die On- und Offshore-Windindustrie werden lassen. Vor diesem Hintergrund beauftragten die Landeswirtschaftsfördergesellschaft „Invest in MV“, der Wind Energy Network Rostock e.V. und die Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern e.V. den international renommierten Dienstleister GL Garrad Hassan, die zukünftigen Chancen des Standortes für die Offshore-Windenergieindustrie zu evaluieren.

Die über 160 Seiten umfassende Studie geht davon aus, dass das dynamische Wachstum im Bereich des Offshore-Windmarktes generell anhält. Eine erheblich verstärkte Nachfrage wird in den nächsten Jahren überdies aus Asien erwartet.

Michael Kremp, Geschäftsführer des Seehafen Wismar und Vorstandsvorsitzender der Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern unterstreicht dies und macht deutlich, dass ein Ziel der Studie war, ein detailliertes Profil für die Seehäfen Rostock, Wismar, Sassnitz und Lubmin zu erstellen und diese insbesondere hinsichtlich ihrer jeweils spezifischen Eignung für die unterschiedlichen Produktionsstufen von Offshore-Windkraftanlagen zu bewerten. Diese so genannten Stärke-Schwächen-Profile lassen nun erstmals erkennen, wo bei den einzelnen Häfen in MV noch Handlungsbedarf besteht, um die jeweilige Wettbewerbssituation zu verbessern. Die Profile zeigen potentiellen Investoren die schon jetzt vorhandenen guten Voraussetzungen für ein Investment auf.

Allein nach dem Nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energien (NAP) sollen bis 2020 zehn Giga-Watt Offshore-Windenergieanlagen vor Deutschlands Küsten in Betrieb gehen. Dies entspricht einem Investitionsvolumen von 30 Mrd. Euro innerhalb der nächsten zehn Jahre. Hierdurch werden eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze für hochqualifiziertes Personal als auch neue Berufsbilder wie z. B. im Bereich von Service und Wartung von Offshore-Windparks entstehen.

In einem Kostenmodell vergleicht der Gutachter die Bau- und Logistikkosten für einen Offshore-Windpark in der Irischen See (weiteste Entfernung zwischen Produktion und Errichtung) aus dem Blickwinkel der unterschiedlichen Produktionsstandorte in MV (Häfen in Rostock, Wismar, Sassnitz und Lubmin) bzw. der deutschen Nordsee und der Ostküste Großbritanniens. Im Ergebnis wurde deutlich, dass die vermeintlich höheren Logistikkosten durch die Lage an der Ostsee im Verhältnis zu den Gesamtprojektkosten relativ gering sind. Vielmehr sorgen die in Mecklenburg-Vorpommern bereits vorhandene Zuliefererstruktur sowie moderate Flächenpreise und Hafengebühren für aussichtsreiche Wettbewerbsvorteile.

Insbesondere den Häfen des Landes wird empfohlen, sich um die Ansiedlung von neuen Produktionsstätten zu bemühen und noch mehr ausreichend große Flächen für derartige Ansiedlungen zur Verfügung zu stellen. Viele Arbeiten für Windparks könnten direkt vom Gelände der Hersteller ausgeführt werden.

Da Offshore-Windkraftanlagen zukünftig verstärkt im Tiefwasserbereich errichtet werden, steigt die Nachfrage  nach anspruchsvolleren Gründungsstrukturen, den so genannten „Jackets“. Unternehmen in diesem Bereich sollten eine Zusammenarbeit anstreben und konkurrierende Produktionsanlagen vermeiden.

Eine Zusammenfassung der Studie „Potentiale der Offshore-Windenergieindustrie für Mecklenburg-Vorpommern“ kann bei der Landeswirtschaftsfördergesellschaft „Invest in MV“ abgefordert werden.

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