ARGE F125 liefert vierte Fregatte für Deutsche Marine

Die Fregatte „Rheinland-Pfalz“ beim Auslaufen aus dem Hamburger Hafen zu Test- und Überprüfungsfahrten (Foto: TKMS)

Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat in Hamburg die letzte von vier Fregatten für die Deutsche Marine übernommen. Mit der „Rheinland-Pfalz“ sind damit alle vier Schiffe der Klasse F125 (Baden-Württemberg-Klasse) abgeliefert worden.

Gebaut wurden die Fregatten von der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) F125, bestehend aus thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) und der NVL (Naval Vessels Lürssen) Group. Die Fertigung der Vorschiffe mit entsprechender Ausrüstung erfolgte auf den NVL-Werftstandorten in Bremen und Wolgast. Die Fertigung der Hinterschiffe, der Zusammenbau der Schiffshälften, die weitere Endausrüstung sowie die Inbetriebnahmen und Erprobungen erfolgten auf der Hamburger NVL-Werft Blohm+Voss.

Laut dem Werftenverbund wurden die Fregatten von Grund auf neu konzipiert. Sie verfügen über rund 28 000 Sensoren und weisen einen sehr hohen Automatisierungsgrad auf. Die Besatzungsstärke konnte im Vergleich zu vorherigen Fregattenklassen nahezu halbiert werden: Die Stammbesatzung wird mit 126 Personen, die maximale Besatzung mit 190 Personen angegeben. Die 149 m langen und 18 m breiten Schiffe sollen eine Höchstgeschwindigkeit von 26 kn erreichen und bis zu zwei Jahre in ihrem Einsatzgebiet verbleiben können.

Neben den traditionellen Aufgaben der Landes- und Bündnisverteidigung sind die Fregatten für die Konfliktverhütung und Krisenbewältigung sowie für Eingreif- und Stabilisierungsoperationen im internationalen Rahmen konzipiert. Neben der Fähigkeit zur Bekämpfung von Zielen an Land und auf dem Wasser verfügen sie zudem über Flugabwehrsysteme und Hubschrauber.

Mitte 2023 soll das erste Schiff der Klasse in den Einsatz gehen. Um die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, wurde zwischen der ARGE F125 und dem BAAINBw Ende vergangenen Jahres ein umfassender Unterstützungsvertrag zur technisch-logistischen Betreuung der Fregatten geschlossen.

Der zuständige Projektleiter des BAAINBw, Leitender Technischer Regierungsdirektor Marc Steffens, betonte anlässlich der Übergabe in Hamburg: „Mit der heutigen Abnahme des vierten und letzten Schiffes der Klasse F125 haben wir ein wichtiges Rüstungsprojekt für die Deutsche Marine zum Abschluss gebracht. Die Voraussetzungen zum Erreichen der vollen Einsatzreife der Baden-Württemberg-Klasse sind geschaffen. Mit ihrem hohen Grad an technischer Innovation und Komplexität stellt die Klasse einen auch international hoch beachteten Meilenstein des Deutschen Marineschiffbaus dar.“

Stellvertretend für die ARGE ergänzte Dr. Rolf Wirtz, CEO bei TKMS: „Die anderen drei Schiffe befinden sich bereits in der Nutzungsphase und stellen ihre technischen Fähigkeiten und ihre Zuverlässigkeit seitdem unter Beweis. Wir sind davon überzeugt, dass sich auch das vierte Schiff, die ‚Rheinland-Pfalz‘, erfolgreich einreihen wird. […] Aus unserer Sicht leisten die innovativen und hochkomplexen Schiffe dieser Klasse einen wichtigen Beitrag für eine zukunftsfähig ausgestattete Marine.“

 

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