BSH ordert Mehrzweckschiffe für 270 Mio. Euro in Spanien

Die Neubauten sollen künftig den Meeresboden für Seekarten vermessen und Unterwasserhindernisse identifizieren (Quelle: BSH)

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat den Bauauftrag für zwei neue Mehrzweckschiffe an die spanische Werft Astilleros Gondan vergeben. Die jeweils 70 m langen und 15 m breiten Neubauten sollen künftig den Meeresboden für Seekarten vermessen und Unterwasserhindernisse identifizieren. Darüber hinaus unterstützen sie Sicherheits- und Verteidigungsbehörden mit präzisen hydrographischen Daten. Die Schiffe sind für eine Betriebsdauer von 30 Jahren ausgelegt und ersetzen die seit 1990 bzw. 1994 im Einsatz befindlichen Forschungsschiffe „Wega“ und „Deneb“. Die neue „Wega“ soll 2029 fertiggestellt werden, ein Jahr später folgt die neue „Deneb“.

„Mit der Flottenmodernisierung stellen wir die ständige Einsatzbereitschaft in Nordsee und Ostsee mit je einem Schiff sowie mit der erforderlichen Spezialausstattung und einer erfahrenen Crew sicher“, sagt BSH-Präsident Helge Heegewaldt. „Bei Havarien können wir Unterwasserhindernisse zügig untersuchen und weitere Maßnahmen einleiten. Unsere Vermessung und ozeanographische Datenerhebung sind auch für die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands durch die Marine relevant.“

Die Gesamtkosten für die Neubauten, die hauptsächlich Methanol als Brennstoff nutzen werden, belaufen sich auf 270 Mio. Euro. Perspektivisch soll grünes Methanol die Klimabilanz weiter verbessern. Beide Schiffe erhalten das Umweltgütezeichen Blauer Engel nach UZ-141 für das Schiffsdesign. Zudem erfüllen sie den Silent-R-Standard der Klassifikationsgesellschaft DNV. Der geräuscharme Betrieb schützt nicht nur die Meeresfauna, sondern verbessert auch akustische Messungen, so das BSH. Ein dynamisches Positionierungssystem soll höchste Genauigkeit und Ausfallsicherheit gewährleisten. Dadurch werden sichere Tauchereinsätze und der Betrieb ferngesteuerter Unterwasserfahrzeuge ermöglicht. Die Schiffe verfügen über modernste hydrographische Sensorik für die Vermessung des Meeresbodens und der Wassersäule. Erstmals setzt das BSH ergänzend autonome Vermessungsfahrzeuge ein. Diese sollen die Effizienz hydrographischer Einsätze erhöhen.

Die Stationierung erfolgt wie bisher in Hamburg für die „Wega“ und in Rostock für die „Deneb“. Als einzige deutsche Werft hat die Fr. Fassmer am Ausschreibungsprozess teilgenommen.

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