Die 75 m lange „Atair“ ist das größte und modernste Schiff der BSH-Flotte (Foto: Bundesanstalt für Wasserbau)

BSH übernimmt Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff „Atair“

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat am 14. September das Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff „Atair“ von der Fassmer Werft übernommen. Das neue Flaggschiff der BSH-Flotte ist das erste seegehende Behördenschiff mit LNG-Antrieb. Der 75 m lange, 17 m breite und 5 m tiefgehende Neubau bietet Platz für 18 Besatzungsmitglieder und bis zu 15 Wissenschaftler in Einzelkabinen und soll u.a. zur Wracksuche und Unterwasservermessung eingesetzt werden.

Das Schiff verfügt über ein diesel-gas-elektrisches Antriebskonzept. Die Stromerzeugung für die elektrischen Antriebs- und Manövriereinrichtungen erfolgt durch zwei Dual-Fuel-Motoren, von denen einer ausschließlich mit Gas betrieben wird. Mit einem 130 m³ großen LNG-Tank kann das Schiff zehn Tage allein mit LNG betrieben werden.

Die wissenschaftliche Ausrüstung beinhaltet umfangreiche Hebeeinrichtungen, modernste Forschungswinden, eine State of the Art-Vermessungsanlage mit Seiten- und Voraussichtsonar, ein Sedimentlot, Fächerlot, Strömungsmesser, ein Unterwasser-Positionierungssystem und einen Hydrographenschacht zur temporären Installation von Unterwassergeräten. Die Einrichtung zur Messung der Emissionen vorbeifahrender Schiffe wird das BSH noch installieren. Für die Flachwasservermessung sind zwei 10 m-Vermessungsboote vorgesehen.

Die erste Monitoring Fahrt soll im Oktober 2020 auf der Nordsee stattfinden. Die feierliche Indienststellung ist wegen der erhöhten Infektionsgefahr mit COVID-19 erst für das Frühjahr 2021 geplant.

Schiffbau
Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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