Durch die Oceanbird-Flügelsegel sollen die Emissionen großer Hochseeschiffe um bis zu 90 Prozent verringert werden  (Foto: AlfaWall/Oceanbird)

Entwicklung zukunftsweisender Windantriebe

Wallenius und Alfa Laval haben die Gründung des 50/50-Joint Ventures AlfaWall Oceanbird bekannt gegeben. Mit der Zielsetzung, den CO2-Ausstoß und die Gesamtemissionen signifikant zu reduzieren, wird sich das neue Unternehmen auf vollständig windbasierte Schiffsantriebe fokussieren.

Peter Nielsen, Präsident der Alfa Laval Marine Division, ist überzeugt, dass Wind eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung der Schifffahrtsindustrie spielen wird und es diese vorhandene Naturkraft zu nutzen gilt, um sowohl den Anforderungen des Klimaschutzes als auch der maritimen Wirtschaft gerecht zu werden. Mit innovativen Teleskop-Flügelsegeln können die Emissionen auf großen Hochseeschiffen um 90 Prozent verringert werden, so die Partner in einer Erklärung. Per Tunell, COO Wallenius Marine und designierter Geschäftsführer von AlfaWall Oceanbird, ergänzt, dass die Oceanbird-Flügelsegeltechnologie nicht nur eine elegante Lösung darstellt, sondern auch als starker Treiber für positive Veränderungen fungiert.

Die Oceanbird-Technologie basiert auf einer Reihe von starren Segeln aus Stahl und Verbundwerkstoffen, die ähnlich einem Flugzeugflügel funktionieren. Durch die vertikale Anordnung erzeugen diese jedoch Vorschub anstelle von Auftrieb. Um den Wind optimal zu nutzen, sind die bis zu 80 m hohen Flügelsegel um 360° drehbar. Bei Bedarf, z.B. bei rauen Wetterbedingungen, beim Passieren von Brücken und für Wartungsarbeiten, sind die Segel auf ein Viertel der Bauhöhe einziehbar.

Den Angaben der Partner zufolge ist die Technologie für nahezu jeden Schiffstyp geeignet. Als erstes Projekt soll ein transatlantischer Autotransporter mit der innovativen Segeltechnik ausgerüstet werden: Das 200 m lange Schiff mit Transportkapazitäten für 7000 Pkw soll nur durch Windkraft angetrieben eine Durchschnittsgeschwindigkeit von zehn Knoten erreichen und den Atlantik in rund zwölf Tagen überqueren.

„Wir können nicht bis zum Ende des Jahrhunderts warten, um aus den fossilen Brennstoffen auszusteigen“, sagt Tunell. Es müssten jedoch realistische Alternativen geschaffen werden, einschließlich der Infrastruktur für deren Bereitstellung und Unterstützung. Wallenius widme sich ganz der Windenergie als Antrieb. Mit der Unterstützung von Alfa Laval kann dies zu einer globalen Realität werden, so Tunell weiter.

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Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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