DLR untersucht Marktpotenzial von Wasserstoff-Brennstoffzellen

Visualisierung der im Projekt HySeas III entwickelten Fähre  (Quelle: ABL Group/Caledonian Maritime Assets Limited)

Im Rahmen des EU-Projekts HySeas III hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eine Studie zur Eignung von Wasserstoff-Brennstoffzellen für den Antrieb von RoPax-Fähren durchgeführt.

Am Beispiel der Strecke zwischen Kirkwall und Shapinsay auf den Orkney-Inseln im Norden Schottlands, haben Forschende des DLR-Instituts für Vernetzte Energiesysteme in Oldenburg eine entsprechende Markt- und Lebenszyklus-Analyse erstellt und die Effekte der Technologie auf Umwelt, Wirtschaft und Beschäftigung untersucht.
„Fähren, die mit Brennstoffzellen-Antrieb und Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen unterwegs sind, stellen auf dieser Strecke definitiv eine Alternative dar. So könnte man rund 80 Prozent der Treibhausgas-Emissionen einsparen – von der Fertigung, über den Betrieb bis hin zur Verschrottung“, fasst Juan Camilo Gómez Trillos, Wissenschaftler am DLR, die Ergebnisse zusammen. Schädliche Emissionen fallen derzeit vor allem noch bei Produktion, Betrieb und Entsorgung der Fähren und bei der Wasserstoff-Infrastruktur an.

Ein großes Marktpotenzial für die Technologie existiert der Studie zufolge in Europa vor allem in Skandinavien, Großbritannien, Italien, Griechenland, der Türkei und Deutschland und im Segment der Schiffe bis 2000 BRZ, für die bereits Brennstoffzellen-Technologie mit einer Leistung um die 2 MW auf dem Markt verfügbar ist.
Die Investitionskosten für Wasserstoff-Fähren liegen der Studie zufolge aktuell noch rund 25 Prozent und die Betriebskosten pro Kilometer um rund 50 Prozent höher als bei herkömmlichen Antrieben, was aus den hohen Fertigungskosten für Brennstoffzellen und dem derzeit noch hohen Preis für Wasserstoff resultiert. „Diese Zahlen könnten sich aber in Zukunft ändern, je nachdem wie sich die politischen Rahmenbedingungen rund um das Thema Klimaschutz ändern, zum Beispiel durch eine CO2-Steuer oder den Aufbau einer sektorenübergreifenden Wasserstoffwirtschaft“, ergänzt Gómez Trillos.

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