Elsflether Werft wird geschlossen

Wie die Lürssen-Gruppe bekannt gab, wird die Elsflether Werft geschlossen. Anfang dieser Woche wurde die Bestandsaufnahme, die im Zuge der Werft-Übernahme erfolgte, beendet. Nach intensiver Bewertung aller analysierten Aspekte ist nach Einschätzung der Lürssen-Gruppe eine Aufrechterhaltung des Betriebs am Standort Elsfleth wirtschaftlich nicht tragfähig. Der Betrieb wird daher im laufenden Jahr eingestellt. Allen Mitarbeitern soll ein Übernahmeangebot unterbreitet und in den kommenden Monaten in persönlichen Gesprächen konkretisiert werden.

Im Vordergrund des laufenden Anbindungsprozesses an die Lürssen-Gruppe sollen die mehr als 130 Mitarbeiter stehen. Insbesondere deren Fähigkeiten im Reparaturgeschäft hätten das Bremer Familienunternehmen in dem Entschluss bestärkt, die Werft zu übernehmen. Die erfolgreiche Einbindung zahlreicher Mitarbeiter in die Gruppe – etwa am Lürssen-Standort Berne zur Instandsetzung der „Gorch Fock“ – bekräftige diese Entscheidung.

Die enorme Verschlickung des an der Hunte gelegenen Werfthafens, Altlasten auf dem Werftgelände sowie ein massiver Sanierungsstau haben allerdings die Aufgabe des Standortes zur Folge, so die Lürssen Gruppe. Nach intensiven Gesprächen mit allen Verantwortlichen ist seitens der Geschäftsführung die Entscheidung getroffen worden, den Standort Elsfleth zu schließen.

Ohne die notwendige Ausbaggerung des Schlicks alle zwei bis drei Jahre, die eine Mindestwassertiefe von mehr als vier Metern ermöglichen würde, können Boote über den Slip nicht bewegt werden. Die Beseitigungskosten des Schlicks seien durch den Betrieb wirtschaftlich nicht leistbar. Zusätzlich zur Verschlickung ist Lürssen zufolge das Werftgelände mit grundwassergefährdeten Altlasten kontaminiert, deren Beseitigungskosten laut Analyse nicht kalkulierbar sind. Erschwerend komme hinzu, dass massive Investitionen in die Werftinfrastruktur notwendig sind, die durch den Standort nicht erwirtschaftet werden können. Danach müsste unter anderem eine zweite Spundwand vor die abgängige Pier gerammt und alle vier Krane modernisiert werden. Darüber hinaus wäre ein Umbau der Slipanlage erforderlich.

Zudem sind die an den Werftstandort angrenzenden Flächen im Februar 2020 nach der europäischen FFH-Richtlinie als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen worden. Das habe zur Folge, dass Lärm, Staub, Farbnebel und andere typische Werftemissionen nicht zulässig sind. Auch diese Einschränkung rechtfertigt nach Einschätzung der Lürssen Gruppe keine langfristige Perspektive für diesen Standort als Werft und Industriebetrieb.

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