Erster mit Methanol betriebener Schlepper für 2023 angekündigt
Die US-amerikanischen Elliott Bay Design Group hat einen Schlepper entworfen, der ausschließlich mit einer Methanol-Wasserstoff-Brennstoffzelle betrieben werden soll. Die „Hydrogen One“ wird ab 2023 ihren Dienst als Teil der 1600 Schiffe umfassenden Flotte von Maritime Partners aufnehmen.
Der Schlepper soll mit einer Brennstoffzelle von e1 Marine sowie einem elektrischen Energie- und Automatisierungssystem von ABB ausgerüstet werden und sowohl die IMO-Ziele für 2030 als auch die Anforderungen des Subchapters M der US-Küstenwache erfüllen. Die Reichweite des Schleppers soll bis zu 550 Meilen (885 km) betragen, bevor er aufgetankt werden muss. Nach der Inbetriebnahme soll das Schiff verchartert werden.
Dave Lee, Senior Account Manager bei ABB Marine & Port, hebt die Vorteile des Konzepts hervor. Die Umstellung von Diesel-Elektro- auf Methanol-Elektro-Antriebe bedeute einen großen Fortschritt in Richtung Null-Emissionen. Zudem sei die Technik im Betrieb wesentlich effizienter als ein traditioneller Schlepper bei dem beide Hauptmotoren und ein Generator ständig in Betrieb sein müssten. Robert Schluter, Geschäftsführer von e1 Marine, ergänzt, dass durch die Umwandlung von Methanol in Wasserstoff nicht nur der CO2-Ausstoß reduziert werde, sondern die Reformertechnologie die Bunkerung von Gas-Schiffskraftstoffen überflüssig mache. Durch die Nutzung von Methanol als Energieträger für die Herstellung von Wasserstoff am Ort des Verbrauchs werde die sichere, effiziente und wirtschaftliche Nutzung von Wasserstoff als Schiffskraftstoff ermöglicht. Die Technologie eigne sich ideal für alle Schiffe, die über einen längeren Zeitraum kontinuierlich mit Strom versorgt werden müssen - zum Beispiel Arbeitsschiffe und Passagierschiffe mit mittlerer Reichweite.