FSG feiert mit „Searoad I“ ersten Stapellauf seit 2022

Die neue 210 m lange und 29,3 m breite 11 970 dwt-RoRo-Fähre ist das größte Schiff, das die australische Reederei SeaRoad je in ihrer Flotte hatte (Foto: FSG Shipyard)
Die FSG Shipyard GmbH (vormals Flensburger Schiffbau-Gesellschaft) hat rund zehn Monate nach ihrer Übernahme durch die Bremerhavener Heinrich Rönner Gruppe die Taufe und den Stapellauf der „Searoad I“ gefeiert. Für die Werft markierte das Ereignis den ersten Stapellauf seit 2022. Die neue 210 m lange und 29,3 m breite 11 970 dwt-RoRo-Fähre ist das größte Schiff, das die australische Reederei SeaRoad je in ihrer Flotte hatte. Die mit LNG betriebene „Searoad I“ verfügt über 4125 Spurmeter sowie 25 Kabinen mit insgesamt 30 Betten. Zwei Hauptmotoren mit jeweils 10 300 kW Leistung ermöglichen der Fähre eine Geschwindigkeit von bis zu 22,5 Knoten ermöglichen. Die Fertigstellung ist für Juli 2026 geplant, die Indienststellung dann drei Monate später.
Für die rund 280 Beschäftigten der FSG und die Stadt Flensburg sei der Stapellauf ein emotionaler Moment gewesen, so Thorsten Rönner, Geschäftsführer der FSG Shipyard und Gesellschafter der Heinrich Rönner Gruppe. Er sprach von einem „besonderen Tag“ und erklärte, dass die Werft mit weiteren Projekten hoffnungsvoll in die Zukunft blicke. Bereits jetzt habe SeaRoad den Bau einer zweiten Fähre angekündigt, und auch weitere nationale wie internationale Aufträge zeichneten sich ab. Um diese Vorhaben umzusetzen, soll die Belegschaft auf rund 400 Mitarbeitende anwachsen.
Dr. Reinhard Lüken, Geschäftsführer des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik (VSM), ordnete das Ereignis auch in den größeren Kontext der deutschen Schiffbauindustrie ein. „Überall die Botschaft: Die maritime Industrie in Deutschland will wachsen, will die starke Nachfrage in unterschiedlichen Marktsegmenten nutzen und muss es auch, um ihre strategisch wichtigen Fähigkeiten zu erhalten.“ Damit das gelinge, müsse allerdings auch der Staat noch „einige Hausaufgaben“ erledigen. Der Stapellauf in Flensburg zeige, wie viel Energie und Ambition in der Branche stecke – gerade nach den schwierigen Jahren. „Wahrlich eine Woche, die dankbar und optimistisch stimmt“, so Dr. Lüken.