Die erste Yacht mit IMO III-konformem Antrieb von MTU wird derzeit in der Türkei gebaut

IMO III-Zertifizierung für MTU-Motoren

Die neueste Generation der MTU-Motorenbaureihe 4000 mit SCR-System hat erfolgreich die IMO III-Zertifizierungsmessung bestanden.

Vertreter der Zertifizierungsgesellschaften ABS, BV, DNVGL, KR, NK, LR und RS prüften zunächst die 20 Zylinder-Variante und zeichneten sie stellvertretend für die restlichen Varianten aus. Damit wurde nachgewiesen, dass die Motoren die gesetzlichen Emissions-Grenzwerte entsprechend IMO MARPOL Annex VI, IMO Tier III einhalten. Durch Weiterentwicklungen bei der Aufladung, beim Verbrennungsprozess und der Einspritzung der Motoren in Kombination mit dem neuen MTU-SCR-System werden die Stickoxid-Emissionen gegenüber IMO II um 75 Prozent reduziert und die Partikel-Emissionen gegenüber EPA 3 um 65 Prozent. Ein zusätzlicher Dieselpartikelfilter wird nicht benötigt.
Für Yachten und Patrouillenboote bietet MTU die Motoren der Baureihe 4000 als 12-, 16- und 20-Zylinder-Varianten für den Leistungsbereich 2160 bis 3900 kW an. Die erste Yacht mit IMO III-Antrieb von MTU (2 x 16V 4000 M73 + 2 x SCR-System) befindet sich derzeit im Bau bei der Istanbuler Werft Bilgin Yachts. Die 80 m lange Megayacht soll Mitte 2019 abgeliefert werden.
Für Arbeitsschiffe, wie Schlepper und Fähren, bringt MTU die Motoren nach und nach als 12-, 16- und 20-Zylinder-Varianten in einem Leistungsbereich von 1119 bis 3220 kW IMO III- und EPA Tier IV-konform auf den Markt. Die Arbeitsschiff-Motoren bieten somit eine um 45 Prozent gesteigerte Leistung gegenüber der Vorgängerversion und stellen Herstellerangaben zufolge damit den einzigen schnelllaufenden Arbeitsschiffmotor dar, der bis zu 3220 kW Leistung liefert. Außer Leistung und Umweltfreundlichkeit standen Lebenszyklus-Kosten im Fokus der Entwicklung der neuen MTU-Motoren, um damit wesentliche Vorteile für Schiffsbetreiber zu schaffen. Aufgrund einer Verbesserung des Wirkungsgrads der Turboaufladung konnte der Kraftstoffverbrauch gegenüber dem Vorgängermodell um weitere fünf Prozent verringert werden. MTU hat bereits die ersten EPA Tier 4-Antriebssysteme für neue Katamarane der kalifornischen Reederei WETA (Water Emergency Transportation Agency) ausgeliefert.
Die integrierte Lösung für IMO III aus Antrieb und SCR-System zur Abgasnachbehandlung beansprucht MTU zufolge wenig Bauraum, ist flexibel einbaubar und zeichnet sich durch ein gutes Leistungsgewicht aus. Im Betrieb kann zwischen den verschiedenen Modi (IMO II und IMO III) gewählt werden, um die regional unterschiedlichen Emissionsanforderungen einzuhalten. Das MTU-SCR-System ist komplett geregelt mit Echtzeit-Stickoxid-Messung vor und nach SCR. Damit ist auch eine präzise Dosierung des Reaktionsmittels unter allen Bedingungen sichergestellt. MTU bietet außer den IMO-III-zertifizierten Motoren zukünftig auch weiterhin IMO II-Motoren an.

Schiffbau
Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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