Konsortium startet Projekt zur Kohlenstoffabscheidung
Die Tankerreederei Stena Bulk hat gemeinsam mit dem Global Centre for Maritime Decarbonisation (GCMD) und der Oil and Gas Climate Initiative (OGCI) das Projekt ReMarCCAbLE (Realising Maritime Carbon Capture to demonstrate the Ability to Lower Emissions) initiiert, um die Kohlenstoffabscheidung, -speicherung und -entladung an Bord von Schiffen in der Praxis zu erproben.
Hierfür soll eines der IMOIIMAXX-Tankschiffe von Stena Bulk mit entsprechenden Technologien ausgerüstet werden, die gemeinsam mit den Projektpartnern ABS, Deltamarin, TNO und Alfa Laval entwickelt wurden. Durch die zusätzliche Zusammenarbeit mit Unternehmen, die das CO2 anschließend entladen und binden oder wiederverwenden, ist das auf zwei Jahre angelegte Projekt nach Angaben von Stena Bulk das weltweit erste, das eine durchgängige Kohlenstoffabscheidung an Bord von Schiffen in diesem Umfang und über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg ermöglicht.
Als Zielsetzung sollen das im Schiffsbetrieb anfallende CO2 um mindestens 30 Prozent reduziert und die Kosten auf unter 150 Euro je abgeschiedener Tonne Kohlendioxid gesenkt werden.
Im Rahmen von ReMarCCAbLE sollen nicht-proprietäre Technologien und Verfahren eingesetzt und die technischen und kommerziellen Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Abscheidung von CO2 auf See bewertet werden. Die Ergebnisse sollen im Anschluss einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, um die weitere Entwicklung und Etablierung der Technologie zu fördern.
Die Beteiligung von Stena Bulk umfasst die Konstruktion und die Integration des Systems an Bord. Alfa Laval, Spezialist für Wärmeübertragung, Separation und Fluid Handling, wird in dem Projektrahmen neben der fachlichen Expertise auch das unternehmenseigene Test- und Trainingszentrum zur Verfügung stellen, um die Technologien für die Kohlendioxidabscheidung zu untersuchen und die Besatzung entsprechend zu schulen.
Wie Sameer Kalra, Präsident des Geschäftsbereichs Marine bei Alfa Laval, betont, werde es noch einige Zeit dauern, bis kohlenstofffreie Kraftstoffe verfügbar sind. Kalra sieht daher die Entwicklung umweltfreundlicher und wirtschaftlich tragfähiger Verfahren zur CO2-Abscheidung in Verbindung mit dem Einsatz von kohlenstoffarmen Energieträgern als einen der möglichen Wege, um die Dekarbonisierung der Schifffahrt voranzutreiben.